Wissenswege

Geisingberg

Einführung

Die Geisingbergtour ist ein Rundweg, der vom Wanderparkplatz in Altenberg halb um den Geisingberg herum und hinauf führt. Der Schwerpunkt dieser Tour liegt auf den soziokulturellen Ökosystemdienstleistungen, die die Natur bietet, wie z. B. die künstlerische Inspiration für Sagen und Malerei. Die ideale Wanderzeit ist Anfang Juni wenn die Bergwiesen blühen.

Länge: 5 km
Höhepunkte: Ausblicke, Bergwiesen, Steinrücken
Verpflegungstipp: Geisingbergbaude auf dem Geisingberg (Öffnungszeiten siehe www.geisingberg.de")
Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz
ÖPNV: Bahnhof Altenberg

Lupinen: Die reinste Augenweide?

Von Mai bis August blüht hier die Blaue Lupine (Lupinus angustifolius). Die aus Nordamerika eingeführte Pflanze ist als Augenweide im heimischen Garten beliebt. Aber auch Jäger (und Landwirte) pflanzen sie als Futter an, da Lupinen hochwertiges Eiweiß enthalten.

In der Landwirtschaft wird die Lupine eingesetzt, um den Boden auf natürliche Weise („Gründüngung“) mit Stickstoff anzureichern und mit ihren kräftigen, bis zu 1,5 m langen Wurzeln den Boden für spätere Pflanzenkulturen aufzulockern.

Alles gut also?

Gerade dieser Gründüngungseffekt führt zu permanenten und deshalb problematischen Vegetationsveränderungen in der Natur. Die Vegetation von Bergwiesen ist z. B. auf relativ nährstoffarme Böden angewiesen.

Lupinenstauden werden bis zu ein Meter hoch und sind invasiv. Das heißt, sie überwachsen und verdrängen die ursprüngliche Vegetation. Einmal etabliert, breitet sich die Lupine durch Tochterwurzeln jährlich bis zu 20 cm aus. Dazu kommen noch die Keimlinge der Mutterpflanze. Ausgeschleuderte Samen bleiben im Boden bis zu 50 Jahre lang keimfähig. Innerhalb weniger Jahre entstehen so dichte Lupinenbestände. Die Bekämpfung der Lupine ist dadurch zeit- und kostenintensiv.

Indem sie Pflanzenbestände überwächst, bedroht die Lupine aber nicht nur seltene Pflanzenarten auf (Berg-)Wiesen, sondern auch bodenbrütende Tierarten, wie den in Deutschland stark gefährdeten Wachtelkönig.

Wildapfel

Baum des Jahres 2013

Holzapfel = Wildapfel = Malus sylvestris = einzige einheimische Apfelart

Einheimische Wildapfelbäume sind heute selten geworden. Ihre Verdrängung in Mitteleuropa begann mit der Einführung der von asiatischen Wildäpfeln abstammenden Kulturformen vor ca. 2000 Jahren. Beide Arten kreuzten sich, es entstanden sogenannte Hybridformen. Da dieser Prozess im Osterzgebirge erst vor ca. 100 bis 200 Jahren stattfand, gibt es hier noch einige echte Wildapfelbäume. Die platz- und lichtliebenden Gehölze sind allerdings durch die moderne Landnutzung gefährdet, da einzeln stehende Bäume als störend betrachtet werden.

Bergwiese und Naturschutz

Das obere Osterzgebirge wird in weiten Teilen von einer kleingliedrigen Offenlandschaft geprägt. Besonders um Geising und Fürstenau prägen Vorkommen artenreicher Bergwiesen mit Steinrücken die Landschaft, ebenso Borstgrasrasen, Nieder- und Zwischenmoore, Feucht- und Nasswiesen, unverbaute Bachläufe und Bergmischwälder. Von besonderer Bedeutung sind die Vorkommen von Birkhuhn und Karpatenenzian. Ferner trifft man hier auf die bundesweit bedrohten Pflanzenarten Perücken-Flockenblume, Arnika, Busch-Nelke, Feuer-Lilie, Trollblume, Stattliches Knabenkraut, Geflecktes Knabenkraut, Händelwurz, Fettkraut, Niedrige Schwarzwurzel, Floh-Segge, Moor-Klee und die Tierarten Raubwürger, Wachtelkönig, Schwarzstorch, Braunkehlchen, Kiebitz, Bekassine und Kreuzotter. Um den Schutz, Erhalt und die Entwicklung dieser einzigartigen Kulturlandschaft bemühen sich u. a.

Bergwiesenentstehung

„Keine Wiese ohne Sense“

Erst durch eine regelmäßige Mahd (1 bis 2 Mal jährlich) und das Entfernen des Mähgutes entstanden die typischen Bergwiesen des Osterzgebirges. Durch den alljährlichen Nährstoffentzug werden viele wuchsschwache Pflanzenarten, so genannte Hungerkünstler, gefördert. Diese stehen heute im Blickpunkt des Naturschutzes. Die Geisingbergwiesen stehen seit 1925 unter Schutz. Hier sind heute außergewöhnlich artenreiche Pflanzengesellschaften zu finden. Aktuell kann die Pflege der Bergwiesen nicht kostendeckend durchgeführt werden. Deshalb gibt es staatliche Förderprogramme, die diese Maßnahmen finanziell unterstützen.

Mehr Informationen:

Artenvielfalt auf Bergwiesen

Seine Attraktivität verdankt das Osterzgebirge nicht zuletzt seinen Bergwiesen, darunter den buntblühenden Goldhafer-Wiesen, den Bärwurz-Rotschwingel-Wiesen und Trollblumen-Kohldistel-Wiesen. Je nach Bodenbeschaffenheit, Lage und Wasserversorgung bilden die Bergwiesen Übergänge zu Borstgrasrasen, Feuchtwiesen und Trockenrasen. Pflanzengeografisch höchst bemerkenswert sind in den Bergwiesen des östlichen Osterzgebirges (u. a. Geisingberg-Wiesen) mehrere in Osteuropa heimische Arten wie Sterndolde, Trollblume, Busch-Nelke, Perücken-Flockenblume, Kugel-Teufelskralle. Die Pfeifengraswiesen zeichnen sich durch subkontinentale Wechselfeuchtezeiger wie Sibirische Schwertlilie, Nordisches Labkraut, Niedrige Schwarzwurzel, Färber-Scharte, Vielblütiger Hahnenfuß oder Preußisches Laserkraut aus. An Orchideen finden sich u. a. Mücken-Händelwurz, Stattliches und Breitblättriges Knabenkraut. Typische Vögel der Bergwiesen sind Braunkehlchen, Wiesenpieper, Wachtel und Wachtelkönig. In den obersten Lagen des Osterzgebirges balzt und brütet noch vereinzelt das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn. Ein charakteristischer Vertreter der Reptilien ist die Kreuzotter. Die Bedeutung der Bergwiesen für die Insektenwelt verdeutlichen etwa 50 Tagfalter-Arten sowie zahlreiche Spezialisten unter den Laufkäfern, Spinnen, Heuschrecken und Zikaden.

Das goldene Lamm - Eine Venetianersage aus dem Erzgebirge

Sogenannte Walen, Venediger oder Venetianer waren ausländische Erz- und Mineraliensucher, die wohl nach Mineralien zur Glasherstellung suchten, aber für Goldsucher gehalten wurden. In deutschsprachigen Quellen werden sie ab dem 16. Jahrhundert erwähnt. Wegen ihrer fremden Sprache und ihres merkwürdigen Verhaltens in den Bergen rankten sich viele Sagen um sie. Oft wurden ihnen auch magische Fähigkeiten nachgesagt. Dabei haben sie einfach nur Werte der Natur erkannt, die den Einheimischen verborgen geblieben waren. Auch heute ist es oft so, dass die Werte und Ökosystemdienstleistungen, die die Natur uns bietet, nicht erkannt und gewürdigt werden.

Im Dorf Fürstenwalde lebte vor langer Zeit ein armer Häusler namens Bär, bei dem seit vielen Jahren ein Fremder, angeblich ein Italiener, einkehrte, sich mehrere Wochen aufhielt und in dem Flussbett der Müglitz und im Schlottwitzgrund edle Steine suchte. Er machte stets reiche Ausbeute und bezahlte seinen Quartierwirt reichlich. Als der Venetianer einmal abreiste, bekannte er seinem Wirt, er werde nicht mehr zurückkommen, und lud seinen Gastgeber ein, ihn in seiner Heimat einmal zu besuchen.

Nach länger als einem Jahr erhielt Bär von seinem früheren Gast eine Einladung nach Teplitz, wo er sich bei der Post melden sollte. Für seine Weiterreise war dort gesorgt. Bär machte sich auf den Weg, fand alles wie mitgeteilt und gelangte endlich nach vielen Tagesmärschen in die Stadt seines Freundes. Da er aber der dortigen Sprache nicht mächtig war, hatte er große Mühe, Straße und Haus seines Gastgebers zu finden. Er fand es erst nach langem Suchen, aber weit größer und prächtiger, als er sich gedacht hatte. Wegen seiner schlechten und abgetragenen Kleidung wurde er von einem Bedienten aus dem Haus gewiesen, weil man ihn für einen Bettler hielt. Ratlos und enttäuscht darüber, hörte er auf einmal eine bekannte Stimme rufen: "Vater Bär, bist du’s?" und gleich darauf erschien zu seiner großen Freude sein alter Freund.

Viele Tage genoss der arme Mann aus dem Sachsenland die Gastfreundschaft seines reichen Gastgebers. Aber trotz vieler Wohltaten und bester Bewirtung fühlte sich der biedere Sachse bei all der Pracht und Herrlichkeit, die ihn umgab, nicht wohl. Als das sein Freund merkte, führte er ihn beim Abschied in ein Kabinett, das seine reichen Schätze barg, und forderte ihn auf, unter den vielen dort ausgestellten Figuren aus reinstem Gold sich eine auszuwählen und als Andenken mitzunehmen.

All die kunstvoll gearbeiteten Tierfiguren, versicherte er ihm, seien aus den Goldkörnern geschmolzen und gegossen, die er in Bärs heimatlichen Gewässern gesammelt habe. Mit einem Lamm aus purem Gold und einer Summe Geldes, die ihm sein reicher Freund noch aufdrängen musste, kehrte er wieder heim.

Die Kunde von dem kostbaren Geschenk gelangte bald zu Ohren des damaligen Herrn von Lauenstein und durch diesen wieder an den Kurfürsten in Dresden. Sein Landesherr überredete Bär, das kunstreich gearbeitete Stück gegen Gewährung einer kleinen jährlichen Leibrente an ihn abzutreten. Es kam in die kurfürstliche Kunstkammer, wo es verloren ging. (Quelle: erzgebirge-museum.de)

Bedeutung der Natur für Sport und Tourismus

Das Osterzgebirge hat eine lange Tradition als Sport- und Erholungsgebiet. Zum einen findet der Besucher hier eine einzigartige Natur und Landschaft und zum anderen hervorragende Möglichkeiten des Wintersports.

Außerhalb der Wintersaison kommen die Besucher vor allem wegen der attraktiven Natur und Landschaft ins Osterzgebirge. Die blütenreichen Bergwiesen sowie Moore werden als besonders ansprechende Landschaftselemente geschätzt. Seit das Naturschutzgroßprojekt "Bergwiesen im Osterzgebirge" seine Arbeit aufgenommen hat, ist die Zahl der Besucher, die sich für artenreiche Bergwiesen interessieren, gestiegen. Die Bergwiesen sind ein neuer touristischer Impuls für die Region. Es gibt ein breites Angebot an Führungen und Wanderungen.

Kamen die ersten Besucher vor allem zur Sommerfrische ins Erzgebirge, stieg zu Beginn des 20. Jahrhundert das Interesse am Wintersport. 1893 wurden die ersten Skiläufer – wahrscheinlich norwegische Studenten der Bergakademie Freiberg – beobachtet. Kurze Zeit später entstanden die ersten Wintersportanlagen (Bobbahn, Sprungschanzen) und erste Meisterschaften fanden statt. Wintersport wurde zur Massenbewegung. Auch der Geisingberg wurde bis in die 1950er Jahre intensiv für den Wintersport genutzt. Die Stadt Altenberg gilt auch heute mit ihren vielfältigen Wintersportanlagen (wie Rennschlitten- und Bobbahn, Biathlon-Arena, Skiloipen, Skilifte) als internationales Wintersportzentrum und hat eine große touristische Bedeutung. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass Wintersportaktivitäten die Ökosysteme und ihre Leistungen nicht beeinträchtigen!

Der Geisingberg als Ort des Wintersports

Zu Beginn des professionellen Wintersports gehörte der Geisingberg zu den Austragungsorten wichtiger Wettkämpfe.

Im Nordosten des Berges existierte bis Mitte des letzten Jahrhunderts eine Sprungschanze, auf der auch internationale Wettkämpfe ausgetragen wurden:

1908 fand hier die erste Sachsenmeisterschaft statt. 1930 erfolgte der Ausbau zur Großschanze, die "Sachsenschanze" getauft wurde. 1937 wurde die Deutsche Meisterschaft vor 40.000 Zuschauern ausgetragen. Nach dem Krieg wurde die Anlage in „Schanze des Friedens“ umbenannt. Es fanden weiter Sachsenmeisterschaften und andere Wettkämpfe statt, auch die DDR-Meisterschaften 1958. Der Rekord der Schanze lag bei 72 m und wurde von Hans Marr 1941 aufgestellt.

Anfang der 1960er Jahre wurde die marode Anlage gesprengt und nicht wieder aufgebaut.

Feuerlilie mit Geisingberg

Das Osterzgebirge hat schon immer Künstlerinnen und Künstler inspiriert. Die Osterzgebirgsgalerie im Schloss Dippoldiswalde besitzt ca. 1200 Arbeiten von 180 Malern, Zeichnern und Grafikern, die zwischen 1890 und 1990 entstanden sind. Neben der künstlerischen Bedeutung haben diese einen großen volkskundlichen Wert.

Auch heute inspirieren die Biotope des Osterzgebirges verschiedene Künstler. Davon zeugen viele Künstlerhäuser (vgl. "Künstlerhäuser im Osterzgebirge," herausgegeben vom Lohgerber-Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde) und Malzirkel.

Das Bild "Feuerlilie mit Geisingberg", gemalt von Erika Geschke, entstand 2013 im Malzirkel Geising. Die Feuerlilie mit ihrer großen farbstarken Blüte zählt zu den typischen Arten der osterzgebirgischen Bergwiesen- und Steinrückenlandschaft.

In der Kunst fließen Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition zusammen. Dadurch können Künstler räumliche, zeitliche oder gesellschaftliche Prozesse darstellen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, können der Naturraum und seine Vielfalt zu einer Inspiration für ortsansässige Heimatkünstler werden.

Achte auf das Beste

Legenden und Mythen, die in der Region verwurzelt sind, wecken bis heute Erinnerungen und Sehnsüchte. Meist tauchen echte Landschaften, Orte oder Menschen auf oder historische Begebenheiten werden in ihnen verarbeitet. Gleichzeitig spiegeln diese Geschichten die kulturellen Werte ihrer Zeit wider. Dadurch entsteht ein gewisser Reiz, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen und sich die Schauplätze näher anzusehen.

Die grüne Frau am Geisingberge

Auf und neben dem Geisingberge und in der weiteren Umgebung treibt eine kleine, dunkelgrün nach längst vergessener Mode gekleidete Frau ihr Wesen; sie ist schon vielen Leuten im Walde und auf dem Felde begegnet; sie ist schweigsam und tut keinem Menschen etwas zuleide. Als vor vielen Jahren ein Kuhhirte im Spätherbst seine Herde am Geisingberge hütete, sah er trotz der vorgerückten Jahreszeit eine weiße Lilie auf der Wiese blühen. Er pflückte sie ab und freute sich an ihrer Schönheit. Da stand plötzlich die grüne Frau vor ihm, nahm ihn an die Hand und führte ihn durch eine ihm unbekannte Tür in das Innere des Geisingberges. Hier stellte sich ihm ein Hund mit feurigen Augen knurrend in den Weg. Die grüne Frau beschwichtigte des Hirten Furcht und zeigte ihm die im Berg aufgestapelten Schätze. Sie sprach zu dem Hirten: "Das alles ist dein! Komme wieder und hole dir die Schätze. Vergiß aber das Beste nicht!" Der Hirte lief aus dem Berg, um einen Wagen zu holen, vergaß dabei aber im freudigen Schreck die weiße Lilie mitzunehmen; sie war das Beste gewesen, der Schlüssel zum Berg. Er hörte, wie sich hinter ihm der Berg wieder schloss und wie die grüne Frau jammerte und klagte: "Nun muss ich wieder hundert Jahre auf Erlösung warten…" (Quelle: Arthur Klengel. Sagenbuch des östlichen Erzgebirges. 2006)

Wachtelkönig

Der Wachtelkönig (Crex crex), auch Knarrer, Wiesenschnarcher oder Schnarf genannt, steht in Deutschland auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten und ist stark gefährdet.

Wachtelkönige sind etwas größer als Wachteln. Ihr charakteristischstes Kennzeichen ist der laute Ruf des Männchens. Dieser ist im wissenschaftlichen Namen Crex crex lautmalerisch festgehalten.

Wachtelkönige sind Bodenbrüter. Die Küken werden erst spät (August bis Anfang September) flügge. So werden sie häufig auf zu früh gemähten Wiesen, die zur Heugewinnung genutzt werden, überfahren. Zu dichte Vegetation stellt allerdings auch ein Problem dar, wenn für die Küken wegen der Altgrasbestände kein Durchkommen ist.

Bestimmte Wiesenschutzprogramme wurden eingeführt, um es dem Wachtelkönig leichter zu machen. Vor seinem Eintreffen wird ein sogenannter Frühmahdstreifen erhalten und später - erst nach Mitte August - die Fläche gemäht. Biotope mit wenig Nährstoffen sind geeigneter, da sie niedrig- und langsamwüchsige Kräuter begünstigen und somit das Nahrungsangebot und die Durchdringbarkeit für den Wachtelkönig verbessern.

Dar Vuglbärbaam

Dar Vuglbärbaam ist ein vermutlich 1887 entstandenes erzgebirgisches Volks- und Heimatlied über die Eberesche, das bereits vor 1900 überregional beliebt war. Den Text schrieb der sächsische Förster und Mundartdichter Max Schreyer. Schreyers Naturverbundenheit inspirierte ihn immer wieder zu seinen Gedichten und Liedern des Erzgebirges.

Aus den Früchten der Eberesche wurde früher der Zuckeraustauschstoff Sorbit gewonnen, der als Lebensmittelsüßstoff für Diabetiker sowie als mildes Abführmittel diente. Die Früchte sind essbar und enthalten viel Vitamin A und C, müssen aber wegen ihres Gehaltes an leicht giftiger Parasorbinsäure erst erhitzt werden. Aus den Beeren wird daher häufig Marmelade hergestellt.

Dar Vuglbärbaam

Kann schinn’rn Baam gippt’s, wie dann Vuglbärbaam,
Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam.
As wärd a su lächt nett ann schinn’rn Baam gahm,
schinn’rn Baam gahm, ei ja,
ei ja, ei ja, ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam,
ei ja, ei ja, ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam, ei ja.

Bei’n Kanner sein Haus stieht a Vuglbärbaam,
Vuglbärbaam, Vuglbärbaam,
da sitzt unn’rn Kann’r sei Weibs’n drnahm,
Weibs’n dernahm, ei ja,
ei ja, ei ja, …

No laßt sa näh sitze’n, se schleft ja drbei,
schleft ja drbei, schleft ja drbei –
Unn hot se’s verschlohf’n, do huln mr sche rei,
huln mer sche rei, ei ja,
ei ja, ei ja, …

Unn wenn ich gestorm bieh – iech wär’sch nett drlaam,
wär’sch nett drlaam, wär’sch nett drlaam –
Do pflanzt off mei Grob fei ann Vuglbärbaam,
ann Vugelbeerbaam, ei ja,
ei ja, ei ja, …

Dann kann schinn’rn Baam gippt’s, wie dann Vuglbärbaam,
Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam –
As ka a su lächt nett ann schinn’rn Baam gahm,
schinn’rn Baam gahm, ei ja,
ei ja, ei ja, …

(Quelle: Wikipedia)

Entstehung der Pinge

Die Altenberger Pinge ist ein 150 m tiefer Einbruchtrichter mit einem Durchmesser von etwa 400 m. Es ist eines der auffälligsten Bergbaudenkmäler der Region. Die Stadt Altenberg verfügte lange Zeit über die ergiebigste Zinnlagerstätte Mitteleuropas. Um 1480 sollen hier etwa 3000 Bergleute tätig gewesen sein. Ab 1545 kam es immer wieder zu Zusammenbrüchen des vom Abbau völlig zerlöcherten Bergwerks bis zum großen Grubenunglück im Januar 1620. Dabei entstand an der Erdoberfläche ein Einbruchtrichter, die Pinge. Eine geologische Darstellung der Pinge gibt es bei mineralienatlas.de.

Eine Nacherzählung des Unglücks aus dem Jahre 1747:

Am 24. Januar 1620, früh zwischen 4 und 5 Uhr, hat sich zu Altenberg der dritte und größte Bergbruch ereignet. Ob nun wohl der größte Teil der Stadt durch dieses Erdbeben furchtbar erschüttert ward, ist doch der Ort durch Gottes Gnaden erhalten worden, auch die meisten Bergleute sind nach und nach gerettet worden, obgleich sie zum Teil 3 Tage und Nächte lang ohne Speise in der Tiefe ausharren mussten. Nur ein alter Bergmann von 79 Jahren namens David Eichler (nach anderen Quellen Simon Sohr) ist nicht zu finden gewesen. Er habe aller Warnungen zum Trotz alle Bergfesten (Pfeiler, die man zum Schutz der Decken stehen lässt), nach und nach weggehauen. Er soll auch sonst ein gottloser Mensch gewesen sein und an diesem Tage ohne Gebet und in Teufels Namen eingefahren sein. Hiervon gibt es diesen folgenden alten Reim:

"Ich George Frölich der Alte, ich wolt übern Bergwerck halte, es wolt aber gar nicht seyn, sondern die Gottlosen fuhren hinein, und rissen die Berg-Vesten ein, das ist bewust der ganzen Gemein." (Quelle: erzgebirge-museum.de)

Aus Sicherheitsgründen ist das Betreten der Pinge nicht erlaubt. Die Altenberger Touristeninformationen bietet jedoch jeden Mittwoch (Mai bis Oktober) geführte Bergbauwanderungen an, bei denen auch ein Aussichtspodest besucht wird.