Mehrwert Natur Osterzgebirge

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Wissenswege "Mehrwert Natur Osterzgebirge"

Wie wertvoll für uns Menschen die Natur ist, erleben wir bei jedem Ausflug „ins Grüne“: Beeren und Pilze, Tiere und ein plätschender Bach. Doch dass die Natur eine Grundlage unseres Wohlbefindens und zahlreicher Wirtschaftsaktivitäten ist, übersehen wir mitunter. Wohlstand und Glück können direkt oder indirekt aus Leistungen der Natur erwachsen.

Diese Leistungen sind nicht unerschöpflich auch wenn sie kostenlos in Anspruch genommen werden. Daher werden sie in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen vieler Bürger nicht ausreichend berücksichtigt.

Das Osterzgebirge hat sich in der jahrhundertelangen Nutzung zu einer einzigartigen Kulturlandschaft entwickelt, mit charakteristischen Ökosystemen wie Bergwiesen, Steinrücken, Bächen, Mooren und Wälder. Diese erbringen sogenannte Ökosystemdienstleistungen, die allen Bewohnern und Besuchern beiderseits der Grenze zu Gute kommen, zum Beispiel durch die Forstwirtschaft, die Wasserversorgung und den Tourismus.

Wie wichtig ein gesunder Naturhaushalt ist, haben gerade im Osterzgebirge die Waldschäden der Vergangenheit deutlich vor Augen geführt. Neben der Abnahme der Holzerträge kam es zu Störungen des Wasserhaushaltes, der Tier- und Pflanzenwelt sowie des Landschaftsbildes. Heute kann man studieren, wie sich die Wälder wieder erholen und durch gezielte Landschaftspflege Ökosystemdienstleistungen verbessern.

Um die Schätze der Natur dauerhaft zu erhalten, braucht es mehr Wissen und Aufmerksamkeit. Beides sollen die Wissenswege mit neuer Technik vermitteln.

Wissenswege

Projekt

IÖR

Alle Informationen zum Projekt finden Sie unter: wissenswege.ioer.info

Impressum

Erstellung der Karten: Katharine Kohnen
Pflanzenbilder: Naturführer Osterzgebirge der Grünen Liga Osterzgebirge .e.V.

Touren

Moldava-Zinnwald

Langer Teich

Geisingberg

Einführung

Die Tour um den langen Teich startet und endet in Cínovec (Zinnwald) und behandelt schwerpunktmäßig die Regulationsleistungen der Natur, wie z. B. Klimaregulation und Kohlenstofffixierung. Die beste Zeit, um die Bergwiesen zu erleben, ist Anfang Juni.

Länge: 12 km
Höhepunkte: großartige Ausblicke, Bergwiesen, Steinrücken
Verpflegungstipp: Einkehrmöglichkeiten in Cínovec; mehrere Wanderhütten laden unterwegs zum Picknick ein. Der Rundweg kann durch einen Abstecher zum Mückentürmchen erweitert werden (Gesamtlänge dann etwa 18 km)
Parkmöglichkeiten: Ausreichend Parkplätze im Ort vorhanden
ÖPNV:Bus Zinnwald-Georgenfeld

Kohlenstoffspeicherung von Wäldern

Bäume entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid (CO2), indem sie Kohlenstoff (C) speichern und den Sauerstoff wieder freisetzen.

Werden Wälder abgeholzt oder mit steigendem Alter für Schäden durch Insekten, Stürme oder Brände anfälliger, wird der Kohlenstoff wieder freigesetzt.

Wie viel Kohlenstoff ein Baum speichert, hängt von vielen Faktoren ab, z. B. von Art und Standort des Baumes. In tropischen Gefilden wachsen Bäume schneller und speichern mehr Kohlenstoff als Bäume in Deutschland. Viele weitere Faktoren spielen bei der Bindung von Kohlenstoff eine Rolle. Daher gibt es für verschiedene Regionen und Waldtypen unterschiedliche Berechnungsmodelle. Allgemeingültige Aussagen sind nicht möglich.

Kohlenstoffspeichervermögen
Fichtenwälder ca. 132 t / ha Waldfläche
Tannenwälder ca. 155 t / ha

Im Osterzgebirge speichert 1 ha naturnaher Wald (inklusive Baumbestand, Unterholz, Totholz und Humus im Waldboden) etwa 420 t Kohlenstoff.
Im Projektgebiet befinden sich 42 km2 Naturwald, wodurch 1,8 Mio. Tonnen Kohlenstoff gebunden werden.
Wollte man die gleiche Menge CO2-Emissionen durch technische Maßnahmen vermeiden, müsste man mit Kosten von 141 Mio. Euro rechnen (UBA-Richtwert C-Bindung 80 €/t).

Trinkwasser

Quelle am Forsthaus

Jeder Deutsche verbraucht im Durchschnitt täglich 122 Liter Wasser (Stand 2011). Der Durchschnitt für den Bezirk Usti liegt bei nur 83 Liter (Stand 2011).

Aufgabe:

Haben Sie eine Flasche dabei? Dann messen Sie, wie lange es dauert, um einen Liter Wasser aus der Quelle zu gewinnen. Wie viele Menschen kann die Quelle täglich versorgen?

Bergwiese ohne Nutzung

„Keine Wiese ohne Sense“

Nur durch eine regelmäßige Mahd (1- bis 2-mal jährlich) und das Beräumen des Mähgutes, vorzugsweise als Heu, können die typischen Bergwiesen des Osterzgebirges überleben. Durch den alljährlichen Nährstoffentzug werden viele wuchsschwache Pflanzenarten, sogenannte Hungerkünstler, gefördert.

Die Bewirtschaftung von Bergwiesen ist mühsam, da die Mahd nicht mit großen Maschinen durchgeführt werden kann. Oft sind Eigentümer deshalb auf finanzielle Förderungen angewiesen.

Werden Bergwiesen nicht gepflegt, verwildern sie. Die Folgen: Die Artenvielfalt geht zurück, da die Hungerkünstler von anderen Pflanzen überwachsen und verdrängt werden. Langfristig gehen die Bergwiesen verloren, weil Büsche und Bäume wachsen.

Quellen

Wasser befindet sich in einem ständigen Kreislauf zwischen Atmosphäre, Erdoberfläche und Untergrund. Vor allem durch die Sonneneinstrahlung verdunstet Wasser und steigt als Wasserdampf in die Atmosphäre auf.
Dort kühlt der Wasserdampf ab, kondensiert oder gefriert, Wolken entstehen. Wird ihr Gewicht zu groß, fällt Niederschlag als Regen oder Schnee auf die Erdoberfläche zurück. Das Wasser fließt über Bäche und Flüsse ab oder versickert im Boden. Dort durchläuft es den Untergrund, bis es auf wasserundurchlässige Gesteinsschichten trifft und zu Grundwasser wird. Das Grundwasser kann wiederum in Form von Quellen an die Oberfläche gelangen und der Kreislauf schließt sich.

Auch wenn Quellen nur sehr klein sind, speisen sie sich aus einem meist vielfach größeren Einzugsgebiet. Die Wasserqualität einer Quelle steht in direktem Bezug zu den ökologischen Verhältnissen ihres Einzugsgebietes und kann als Indikator für den Zustand von Landschaften genutzt werden.

Trotz ihrer geringen Größe weisen Quellen eine hohe Artenvielfalt auf. In Europa leben über 1.500 Tierarten in Quellen. Dies sind hauptsächlich wirbellose Tiere oder Wirbeltiere wie vereinzelt Fische oder die Larven des Feuersalamanders.

Typische Quellbewohner sind die Krenobionten (griech. krene - Quelle, bios - Leben). Diese leben nur in Quellen und haben sich völlig an diesen Lebensraum angepasst. Sie sind kleiner und unauffälliger als Lebewesen in Oberflächengewässern. Beispiele für Krenobionten sind Schnecken, Wassermilben oder Köcherfliegenlarven.

Wollgras

Wollgräser (Eriophorum: griech. érion - Wolle, phoréein - tragen) sind nach ihren Früchten benannt, die wie Wattebäusche aussehen. Die langen Blütenhüllfäden der Früchte bilden den Wattebausch, der die Pflanze nicht im blühenden, sondern im fruchtenden Zustand zeigt.

Wollgräser zählen zu den Sauergrasgewächsen. In Mitteleuropa kommen 5 Arten vor. Die zwei häufigsten, die auch als Pionierpflanzen, also Erstbesiedler, in wiedervernässten Mooren vorkommen, sind das Schmalblättrige Wollgras und das Scheidige Wollgras.

Nutzen für den Menschen:
Die wolligen Büschel wurden früher als Ersatz für Watte zum Behandeln von Wunden genutzt, ebenso wie zur Kerzendochtherstellung und als Füllmaterial für Kopfkissen.
Da Wollgräser häufig am Rande offener Moorflächen vorkommen, sind sie auch eine Warnpflanze, die auf besonders gefährliche Stellen aufmerksam macht.

Wildzäune zum Schutz von Forstkulturen

Wildzäune werden aufgestellt, um junge Forstkulturen vor Reh-, Rot- und Schwarzwild zu schützen. Hier konkurrieren verschiedene Ökosystemdienstleistungen. Auf der einen Seite steht der Schutz des Forstes und des Holzertrages. Auf der anderen Seite steht die Jagd mit ihren Erlösen.

Kleinere Forstflächen werden z. B. durch Verbissklemmen oder Schafwolle geschützt, bei größeren Flächen sind Wildzäune notwendig. Diese sind der größte Kostenfaktor einer Erstaufforstung.

Wildzäune müssen so stabil und dicht gebaut sein, dass ein Schutz über Jahre hinweg gewährt ist. Die unterschiedliche Zaunhöhe, Drahtstärke und Maschengröße, je nachdem, welche Wildart aus dem Gebiet herausgehalten werden soll, wirkt sich auf den Laufmeterpreis aus.

Folgende Zaunhöhen werden benötigt:

Hasen und Kaninchen: 0,8 m (engmaschig, nicht über 5 cm. Im Winter können auf fester Schneedecke auch höhere Bereiche erreicht werden).

Schwarzwild: 1,2 m

Rehwild: 1,5 m

Rotwild: 1,8 m – 2 m

Die Kosten für Arbeit, Material, Unterhalt, Abbau und Entsorgung betragen rund 3.500 Euro pro Hektar.

Moore

Nutzen für den Menschen:
Moore werden durch Entwässerung für den Menschen nutzbar gemacht, z. B. für die Torfgewinnung. Torf wird als Bau- und Brennmaterial verwendet sowie für den Gartenbau. Die Entwässerung von Mooren hat aber verheerende Folgen für die Artenvielfalt, da die Spezialisten, die sich im Moor angesiedelt haben, nicht mit Veränderungen klarkommen. Das Moor ist aber ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, wie Sonnentau, Moos-Beere, Kreuzotter und Erdkröte. Viele heimische Arten kommen nur in Mooren vor, wo sich einzigartige, spezialisierte Lebensgemeinschaften gebildet haben.

Moore regulieren das Klima:
Durch die Fähigkeit große Mengen Wasser zu speichern, wirken Moore ausgleichend auf das lokale Klima. Bei warmen und trockenen Wetterlagen verdunstet ständig Wasser und kühlt so die Atmosphäre.

Moore als Kohlenstoff-Fixierer:
Pflanzen nehmen während ihres Wachstums CO2 auf und geben 02 wieder ab. Wenn diese dann im Moor absterben und vom Wasser umschlossen und von neuen Pflanzen überwachsen werden, zersetzen sie sich nicht, sondern speichern den Kohlenstoff im Torf. Für Deutschland wird davon ausgegangen, dass in Mooren genau so viel Kohlenstoff gespeichert ist wie in Wäldern, obwohl Moore hier nur ca. 4 % der Landfläche bedecken und Wälder ca. 30 %. Durch die Wiedervernässung von Mooren können Treibhausgasemissionen gemindert werden.

Moore regulieren den Wasserhaushalt:
Durch die Quellfähigkeit der Torfe können Moore große Mengen Wasser speichern. Intakte Hochmoore können bis zu 90 % des Niederschlagswassers speichern. Entwässerte Moore können maximal 30 % aufnehmen.

Moore als Wasserfilter:
Moore können durchströmendem Grund- und Oberflächenwasser sowohl Nähr- wie auch Schadstoffe entziehen und speichern. Durch diese Filtereigenschaft werden sie auch als die „Nieren der Landschaft“ bezeichnet.

Moore

Nutzen für den Menschen:

Moore werden durch Entwässerung für den Menschen nutzbar gemacht, z. B. für die Torfgewinnung. Torf wird als Bau- und Brennmaterial verwendet, sowie für den Gartenbau. Die Entwässerung von Mooren hat aber verheerende Folgen für die Artenvielfalt, da die Spezialisten, die sich im Moor angesiedelt haben, nicht mit Veränderungen klar kommen. Das Moor ist aber ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, wie Sonnentau, Moos-Beere, Kreuzotter und Erdkröte. Viele heimische Arten kommen nur in Mooren vor, wo sich einzigartige, spezialisierte Lebensgemeinschaften gebildet haben.

Moore regulieren das Klima:

Durch die Fähigkeit große Mengen Wasser zu speichern wirken Moore ausgleichend auf das lokale Klima. Bei warmen und trockenen Wetterlagen verdunstet ständig Wasser und kühlt so die Atmosphäre.

Moore als Kohlenstoff-Fixierer:

Pflanzen nehmen während ihres Wachstums CO2 auf und geben 02 wieder ab. Wenn diese dann im Moor absterben und vom Wasser umschlossen und von neuen Pflanzen überwachsen werden, zersetzen sie sich nicht, sondern speichern den Kohlenstoff im Torf. Für Deutschland wird davon ausgegangen, dass in Mooren genau so viel Kohlenstoff gespeichert ist wie in Wäldern, obwohl Moore hier nur ca. 4% der Landfläche bedecken und Wälder ca. 30 %. Durch die Wiedervernässung von Mooren können Treibhausgasemissionen gemindert werden.

Moore regulieren den Wasserhaushalt:

Durch die Quellfähigkeit der Torfe können Moore große Mengen Wasser speichern. Intakte Hochmoore können bis zu 90% des Niederschlagswassers speichern. Entwässerte Moore können maximal 30% aufnehmen.

Moore als Wasserfilter:

Moore können durchströmenden Grund- und Oberflächenwasser sowohl Nähr- wie auch Schadstoffe entziehen und speichern. Durch diese Filtereigenschaft werden sie auch als die „Nieren der Landschaft“ bezeichnet.

Bergwiese Vorderzinnwald

Das obere Osterzgebirge wird in weiten Teilen von einer kleingliedrigen Offenlandschaft mit vielen Bergwiesen geprägt.

Was sind Bergwiesen?
Die Bergwiesen im Osterzgebirge entstanden, als die Wälder gerodet und in Äcker und Wiesen umgewandelt wurden. Bergwiesen sind also vom Menschen geschaffen. Die Äcker wurden auf einfach zugänglichen Flächen angelegt, die Wiesen auch an steilen Hängen und in feuchten Tälern. Hier konnten sich besonders artenreiche Wiesen etablieren. Vom Frühjahr bis in den Hochsommer, bevor die Mahd zur Erhaltung der Bergwiesen durchgeführt wird, können seltene Pflanzen, wie die gelbblühenden Schlüsselblumen und Hahnenfuß oder das violette breitblättrige Knabenkraut, beobachtet werden.

Die Vielfalt an Pflanzen beschert den Wiesen auch eine artenreiche Insektenwelt mit vielen Schmetterlingen.

Je nach Bodenbeschaffenheit, Exposition und Wasserversorgung bilden die Bergwiesen Übergänge zu Borstgrasrasen, Feuchtwiesen und Trockenrasen.

Typische Bergwiesenpflanzen sind:

Naturnaher Buchenwaldrest

„Weißt Du was ein Wald ist? Ist ein Wald etwa nur zehntausend Klafter Holz? Oder ist er eine grüne Menschenfreude?“ (Berthold Brecht)

Diese Worte bringen zum Ausdruck, dass Wälder mehr erbringen als nur Holz zum Heizen. Wälder schützen den Boden, das Wasser, die Luft und das Klima. Und natürlich liefern sie auch den nachwachsenden Rohstoff Holz.

Die ursprüngliche Vielfalt der Wälder wurde häufig durch schnell wachsende, geradschaftige Nadelbaum-Monokulturen ersetzt, um für mehr Holzertrag zu sorgen. Natürliche Laubwälder, wie der heimische Buchenwald, wurden weitgehend verdrängt. Die Folgen sind u. a. instabile Waldökosysteme mit geringerer Artenvielfalt und höherer Bodenerosion. Auch sind Monokulturen anfälliger für Stürme – man denke an Orkan Kyrill, der im Januar 2007 große Schäden in den Wäldern anrichtete. Im Forstbezirk Bärenfels lag der Schaden bei 150.000 m3 Holz. Insgesamt richtete Kyrill in sächsischen Wäldern einen Schaden von 1,8 Mio. m3 Sturmholz an, das sind ca. 5 Mio. umgeworfene oder gebrochene Bäume. Es entstanden über 1.300 ha Kahlflächen.

Nadelholzmonokulturen sind besonders anfällig für Stürme und andere Extremereignisse. Auch dem Klimawandel sind sie nicht so gut gewachsen wie andere Bäume. Aus diesen Gründen denken viele Forstwirte jetzt um und streben einen naturnahen Wald an, der weniger anfällig für Krankheiten, Schädlinge und Stürme ist und eine höhere Artenvielfalt aufweist.

Ein naturnaher Wald im oberen Erzgebirge ist meist ein Mischwald. Er besteht also aus mehreren heimischen Baumarten und wird in der Wachstumsphase sich selbst überlassen. Umgefallene Bäume und Pflanzenreste werden nicht entfernt, sondern bilden nach dem Verrotten eine neue Humusschicht. Naturnahe Wälder zeichnen sich im Vergleich zu Forsten durch eine geringe Nutzungsintensität aus.

Ökosystemdienstleistungen von Wäldern:

  • Holz als eine äußerst vielseitige, für Forst- und Waldwirtschaft sehr bedeutsame und nachwachsende Ressource
  • Wildfrüchte, Heilpflanzen und jagdbares Wild
  • Naturverbundene Erholung
  • Wasserreinigung
  • Windregulation, indem Bäume Schutz vor Wind bieten und Stürme abschwächen

Der Geisingberg als Ort des Wintersports

Zu Beginn des professionellen Wintersports gehörte der Geisingberg zu den Austragungsorten wichtiger Wettkämpfe.

Im Nordosten des Berges existierte bis Mitte des letzten Jahrhunderts eine Sprungschanze, auf der auch internationale Wettkämpfe ausgetragen wurden:

1908 fand hier die erste Sachsenmeisterschaft statt. 1930 erfolgte der Ausbau zur Großschanze, die "Sachsenschanze" getauft wurde. 1937 wurde die Deutsche Meisterschaft vor 40.000 Zuschauern ausgetragen. Nach dem Krieg wurde die Anlage in „Schanze des Friedens“ umbenannt. Es fanden weiter Sachsenmeisterschaften und andere Wettkämpfe statt, auch die DDR-Meisterschaften 1958. Der Rekord der Schanze lag bei 72 m und wurde von Hans Marr 1941 aufgestellt.

Anfang der 1960er Jahre wurde die marode Anlage gesprengt und nicht wieder aufgebaut.

Achte auf das Beste

Legenden und Mythen, die in der Region verwurzelt sind, wecken bis heute Erinnerungen und Sehnsüchte. Meist tauchen echte Landschaften, Orte oder Menschen auf oder historische Begebenheiten werden in ihnen verarbeitet. Gleichzeitig spiegeln diese Geschichten die kulturellen Werte ihrer Zeit wider. Dadurch entsteht ein gewisser Reiz, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen und sich die Schauplätze näher anzusehen.

Die grüne Frau am Geisingberge

Auf und neben dem Geisingberge und in der weiteren Umgebung treibt eine kleine, dunkelgrün nach längst vergessener Mode gekleidete Frau ihr Wesen; sie ist schon vielen Leuten im Walde und auf dem Felde begegnet; sie ist schweigsam und tut keinem Menschen etwas zuleide. Als vor vielen Jahren ein Kuhhirte im Spätherbst seine Herde am Geisingberge hütete, sah er trotz der vorgerückten Jahreszeit eine weiße Lilie auf der Wiese blühen. Er pflückte sie ab und freute sich an ihrer Schönheit. Da stand plötzlich die grüne Frau vor ihm, nahm ihn an die Hand und führte ihn durch eine ihm unbekannte Tür in das Innere des Geisingberges. Hier stellte sich ihm ein Hund mit feurigen Augen knurrend in den Weg. Die grüne Frau beschwichtigte des Hirten Furcht und zeigte ihm die im Berg aufgestapelten Schätze. Sie sprach zu dem Hirten: "Das alles ist dein! Komme wieder und hole dir die Schätze. Vergiß aber das Beste nicht!" Der Hirte lief aus dem Berg, um einen Wagen zu holen, vergaß dabei aber im freudigen Schreck die weiße Lilie mitzunehmen; sie war das Beste gewesen, der Schlüssel zum Berg. Er hörte, wie sich hinter ihm der Berg wieder schloss und wie die grüne Frau jammerte und klagte: "Nun muss ich wieder hundert Jahre auf Erlösung warten…" (Quelle: Arthur Klengel. Sagenbuch des östlichen Erzgebirges. 2006)

Das goldene Lamm - Eine Venetianersage aus dem Erzgebirge

Sogenannte Walen, Venediger oder Venetianer waren ausländische Erz- und Mineraliensucher, die wohl nach Mineralien zur Glasherstellung suchten, aber für Goldsucher gehalten wurden. In deutschsprachigen Quellen werden sie ab dem 16. Jahrhundert erwähnt. Wegen ihrer fremden Sprache und ihres merkwürdigen Verhaltens in den Bergen rankten sich viele Sagen um sie. Oft wurden ihnen auch magische Fähigkeiten nachgesagt. Dabei haben sie einfach nur Werte der Natur erkannt, die den Einheimischen verborgen geblieben waren. Auch heute ist es oft so, dass die Werte und Ökosystemdienstleistungen, die die Natur uns bietet, nicht erkannt und gewürdigt werden.

Im Dorf Fürstenwalde lebte vor langer Zeit ein armer Häusler namens Bär, bei dem seit vielen Jahren ein Fremder, angeblich ein Italiener, einkehrte, sich mehrere Wochen aufhielt und in dem Flussbett der Müglitz und im Schlottwitzgrund edle Steine suchte. Er machte stets reiche Ausbeute und bezahlte seinen Quartierwirt reichlich. Als der Venetianer einmal abreiste, bekannte er seinem Wirt, er werde nicht mehr zurückkommen, und lud seinen Gastgeber ein, ihn in seiner Heimat einmal zu besuchen.

Nach länger als einem Jahr erhielt Bär von seinem früheren Gast eine Einladung nach Teplitz, wo er sich bei der Post melden sollte. Für seine Weiterreise war dort gesorgt. Bär machte sich auf den Weg, fand alles wie mitgeteilt und gelangte endlich nach vielen Tagesmärschen in die Stadt seines Freundes. Da er aber der dortigen Sprache nicht mächtig war, hatte er große Mühe, Straße und Haus seines Gastgebers zu finden. Er fand es erst nach langem Suchen, aber weit größer und prächtiger, als er sich gedacht hatte. Wegen seiner schlechten und abgetragenen Kleidung wurde er von einem Bedienten aus dem Haus gewiesen, weil man ihn für einen Bettler hielt. Ratlos und enttäuscht darüber, hörte er auf einmal eine bekannte Stimme rufen: "Vater Bär, bist du’s?" und gleich darauf erschien zu seiner großen Freude sein alter Freund.

Viele Tage genoss der arme Mann aus dem Sachsenland die Gastfreundschaft seines reichen Gastgebers. Aber trotz vieler Wohltaten und bester Bewirtung fühlte sich der biedere Sachse bei all der Pracht und Herrlichkeit, die ihn umgab, nicht wohl. Als das sein Freund merkte, führte er ihn beim Abschied in ein Kabinett, das seine reichen Schätze barg, und forderte ihn auf, unter den vielen dort ausgestellten Figuren aus reinstem Gold sich eine auszuwählen und als Andenken mitzunehmen.

All die kunstvoll gearbeiteten Tierfiguren, versicherte er ihm, seien aus den Goldkörnern geschmolzen und gegossen, die er in Bärs heimatlichen Gewässern gesammelt habe. Mit einem Lamm aus purem Gold und einer Summe Geldes, die ihm sein reicher Freund noch aufdrängen musste, kehrte er wieder heim.

Die Kunde von dem kostbaren Geschenk gelangte bald zu Ohren des damaligen Herrn von Lauenstein und durch diesen wieder an den Kurfürsten in Dresden. Sein Landesherr überredete Bär, das kunstreich gearbeitete Stück gegen Gewährung einer kleinen jährlichen Leibrente an ihn abzutreten. Es kam in die kurfürstliche Kunstkammer, wo es verloren ging. (Quelle: erzgebirge-museum.de)

Entstehung der Pinge

Die Altenberger Pinge ist ein 150 m tiefer Einbruchtrichter mit einem Durchmesser von etwa 400 m. Es ist eines der auffälligsten Bergbaudenkmäler der Region. Die Stadt Altenberg verfügte lange Zeit über die ergiebigste Zinnlagerstätte Mitteleuropas. Um 1480 sollen hier etwa 3000 Bergleute tätig gewesen sein. Ab 1545 kam es immer wieder zu Zusammenbrüchen des vom Abbau völlig zerlöcherten Bergwerks bis zum großen Grubenunglück im Januar 1620. Dabei entstand an der Erdoberfläche ein Einbruchtrichter, die Pinge. Eine geologische Darstellung der Pinge gibt es bei mineralienatlas.de.

Eine Nacherzählung des Unglücks aus dem Jahre 1747:

Am 24. Januar 1620, früh zwischen 4 und 5 Uhr, hat sich zu Altenberg der dritte und größte Bergbruch ereignet. Ob nun wohl der größte Teil der Stadt durch dieses Erdbeben furchtbar erschüttert ward, ist doch der Ort durch Gottes Gnaden erhalten worden, auch die meisten Bergleute sind nach und nach gerettet worden, obgleich sie zum Teil 3 Tage und Nächte lang ohne Speise in der Tiefe ausharren mussten. Nur ein alter Bergmann von 79 Jahren namens David Eichler (nach anderen Quellen Simon Sohr) ist nicht zu finden gewesen. Er habe aller Warnungen zum Trotz alle Bergfesten (Pfeiler, die man zum Schutz der Decken stehen lässt), nach und nach weggehauen. Er soll auch sonst ein gottloser Mensch gewesen sein und an diesem Tage ohne Gebet und in Teufels Namen eingefahren sein. Hiervon gibt es diesen folgenden alten Reim:

"Ich George Frölich der Alte, ich wolt übern Bergwerck halte, es wolt aber gar nicht seyn, sondern die Gottlosen fuhren hinein, und rissen die Berg-Vesten ein, das ist bewust der ganzen Gemein." (Quelle: erzgebirge-museum.de)

Aus Sicherheitsgründen ist das Betreten der Pinge nicht erlaubt. Die Altenberger Touristeninformationen bietet jedoch jeden Mittwoch (Mai bis Oktober) geführte Bergbauwanderungen an, bei denen auch ein Aussichtspodest besucht wird.

Steinrücken 2

Landesverein Sächsischer Heimatschutz

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz hat sich schon früh für den Erhalt der Bergwiesen eingesetzt und die Unterschutzstellung 1911 beantragt. 1925 kaufte der Verein ca. 10 ha und verpachtete diese als Heuwiesen an Landwirte. Diese zu jener Zeit untypische Schutzmaßnahme - es war durchaus üblich, die Wiesen sich selbst zu überlassen und verwildern zu lassen - sicherte den Erhalt der außergewöhnlichen Pflanzenvielfalt.
1961 wurden der Geisingberg und 1967 ein Teil der umgebenden Wiesen als Naturschutzgebiet nach DDR-Recht ausgewiesen. Die meisten Wiesen zwischen Geisingberg und Kleiner Biela wurden mit zu vielen und zu schweren Rindern beweidet, was auch negative Folgen für das Naturschutzgebiet hatte, z.B. Nährstoffeinträge.
Ende der 1980er wurde eine Naturschutzbrigade aufgebaut, die sich um die Pflege der Geisingbergwiesen kümmerte. Ab 1994 übernahm der Förderverein für die Natur des Osterzgebirges gemeinsam mit Landwirten diese Arbeiten.

Naturschutzgroßprojekt

Das Naturschutzgroßprojekt „Bergwiesen im Osterzgebirge“ bemüht sich seit 1999 um die Sicherung und Aufwertung der einzigartigen Bergwiesen- und Steinrückenlandschaft und für die Erhaltung der Populationen von Tier-und Pflanzenarten, die bundesweit vom Aussterben bedroht sind, wie die im Kammgebiet lebende Birkhuhnpopulation. Es gibt zwei Kerngebiete: den Geisingberg mit ca. 300 ha und die Grenzwiesen Fürstenau mit ca. 450 ha. Im Mittelpunkt der Pflege steht eine extensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung, wobei die Pflegemaßnahmen auf die jeweilige Fläche abgestimmt werden. Es wurden ca. 60 km Steinrücken fachgerecht durchgepflegt, ca. 1,5 km Trockenmauern instandgesetzt, Moore renaturiert, brachgefallenes Grünland entbuscht. Das Projekt wird zu 75% vom Bundumweltministerium, 20% vom Freistaat Sachsen, 5% von den Projekttträgern Landratsamt Weißeritzkreis und Stadt Altenberg gefördert.

Grüne Liga Osterzgebirge

Die Grüne Liga Osterzgebirge ist eine Vereinigung von Naturfreunden, die sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen engagieren, größtenteils in ihrer Freizeit. Dazu gehören praktische Naturschutzarbeit (Mahd von artenreichen Wiesen, Pflanzung von Laubbäumen in Fichtenforsten, Anlage von Laichgewässern, Erhalt alter Obstbäume), Naturschutzplanungen (Biotopverbundprojekte, Artenschutz, fachliche Vorbereitung neuer Schutzgebiete), umweltpolitisches Engagement, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung (naturkundliche Führungen, Publikationen wie der dreibändige "Naturführer Ost-Erzgebirge" und das Natur-Lernspiel "Ulli-Uhu).

Artenvielfalt auf Bergwiesen

Seine Attraktivität verdankt das Osterzgebirge nicht zuletzt seinen Bergwiesen, darunter den buntblühenden Goldhafer-Wiesen, den Bärwurz-Rotschwingel-Wiesen und Trollblumen-Kohldistel-Wiesen. Je nach Bodenbeschaffenheit, Lage und Wasserversorgung bilden die Bergwiesen Übergänge zu Borstgrasrasen, Feuchtwiesen und Trockenrasen. Pflanzengeografisch höchst bemerkenswert sind in den Bergwiesen des östlichen Osterzgebirges (u. a. Geisingberg-Wiesen) mehrere in Osteuropa heimische Arten wie Sterndolde, Trollblume, Busch-Nelke, Perücken-Flockenblume, Kugel-Teufelskralle. Die Pfeifengraswiesen zeichnen sich durch subkontinentale Wechselfeuchtezeiger wie Sibirische Schwertlilie, Nordisches Labkraut, Niedrige Schwarzwurzel, Färber-Scharte, Vielblütiger Hahnenfuß oder Preußisches Laserkraut aus. An Orchideen finden sich u. a. Mücken-Händelwurz, Stattliches und Breitblättriges Knabenkraut. Typische Vögel der Bergwiesen sind Braunkehlchen, Wiesenpieper, Wachtel und Wachtelkönig. In den obersten Lagen des Osterzgebirges balzt und brütet noch vereinzelt das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn. Ein charakteristischer Vertreter der Reptilien ist die Kreuzotter. Die Bedeutung der Bergwiesen für die Insektenwelt verdeutlichen etwa 50 Tagfalter-Arten sowie zahlreiche Spezialisten unter den Laufkäfern, Spinnen, Heuschrecken und Zikaden.

Rodelbahn

Das Naturschutzgebiet Hemmschuh liegt auf 846 m Höhe und ist 247 Hektar groß. Hier gibt es Buchenbestände, die mit Fichten, Bergahorn und Eschen durchsetzt sind.
Der Staatsbetrieb Sachsenforst hat eine 40 ha große Zone ausgewiesen, die von der Holznutzung ausgenommen ist, um die natürliche Entwicklung – auch der Waldschäden durch Emissionen – zu erforschen und zu dokumentieren.

Wintersport ist gut geeignet, um in der kalten Jahreszeit die Natur zu erleben. Anfang der 1990er Jahren wurde im Naturschutzgebiet eine Skiliftanlage errichtet, für die Anlage wurden viele Bäume gefällt.

Durch den Wintersport ergeben sich weitere Konflikte. Bau und Betrieb von Skilift und Rodelbahn und die damit einhergehenden Veränderungen im Naturschutzgebiet stellen eine Belastung für die Ökosysteme mit ihrer Biodiversität dar. Durch Skifahrer und Pistenraupen kann es zu Erosionsproblemen kommen. Je nach Bodenbeschaffenheit sind die Grasnarben regenerationsfähig, auch wenn die obere Humusschicht zerstört wird. Aber einige Pflanzen wie Heidekraut oder Heidelbeeren verschwinden von Flächen, die zu Skipisten ausgebaut werden.

Tiere brauchen Ruhe- und Rückzugsgebiete. Sie können sich aber auf den Wintersport einstellen, sofern die Menschen auf Wegen und Pisten bleiben und die Tiere nicht abseits im Wald überraschen. Bei der Flucht durch hohen Schnee verbrauchen sie viel Energie und Zeit. Eine Birkhuhnpopulation mit rund 50 Tieren braucht z. B. etwa 1.500 ha störungsfreies Gebiet. Die scheuen, streng geschützten Tiere fliehen schon, wenn Menschen sich bis auf 300 Meter nähern.

Nachwachsende Rohstoffe zur Energiegewinnung

Holz ist der älteste Brennstoff der Menschheit.
Im 20. Jahrhundert gingen die Industrieländer jedoch zu billigeren Brennmitteln mit höherem Heizwert über. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist nun wieder ein Trend zur Wärmegewinnung durch Brennholz erkennbar.

Eine Übernutzung der Wälder sollte jedoch durch nachhaltiges Wirtschaften vermieden werden. Für die ökologische Nachhaltigkeit ist es wichtig, den Bestand an alten (Laub-)Bäumen, die wichtig für die Artenvielfalt sind, zu erhöhen.

Der Heizwert von Holz variiert je nach Zusammensetzung und Wassergehalt. Feuchtes Holz hat einen geringeren Heizwert, da Energie zum Verdampfen des Wassers aufgebracht werden muss. Bei natürlicher Trocknung verbleibt nach 3 Jahren ein Wassergehalt von 15 %.

Ein Raummeter Laubholz hat etwa einen Heizwert von 2.100 kWh und ersetzt ca. 200 l Heizöl oder 200 Kubikmeter Erdgas. Nadelhölzer haben einen höheren Heizwert pro kg, nehmen aber aufgrund ihrer geringeren Massedichte mehr Raum ein (1.600 kWh pro Raummeter) und brennen schneller ab. Am effizientesten heizt man daher mit Buche und Esche, gefolgt von Eiche oder Birke.

Flechten zeigen den Umweltzustand

Eine Flechte ist eine Symbiose, also Lebensgemeinschaft, eines Pilzes und mit einer / mehreren Algen oder Bakterien. Durch diesen Zusammenschluss können Flechten fast alle Untergründe und Materialien besiedeln, z. B. Bäumen und Steinen. Weltweit gibt es rund 25.000 Flechtenarten, in Mitteleuropa etwa 2.000.

Flechten eignen sich als Umweltindikatoren, da sie widerstandsfähig gegenüber natürlichen Einflüssen sind, aber sensibel auf Umweltveränderungen durch den Menschen reagieren.
Flechten sagen viel über die Luftqualität ihrer Standorte aus. Sie besitzen keine Wurzeln und leben von der umgebenden Luft(feuchtigkeit). Sie nehmen die in Luft und Regen enthaltenen Nähr- und Schadstoffe ungefiltert auf. Diese stören das Gleichgewicht der beiden Partner und die Flechte stirbt – noch bevor der Mensch die Schadstoffe bemerkt.

So starben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele Flechten in der Nähe industrialisierter Städte aufgrund der erhöhten Schwefeldioxidwerte in der Luft. Die Öffentlichkeit bemerkte dies erst viel später durch Waldsterben und den sauren Regen. Seit Schwefelfilter in Fabriken und Katalysatoren in Fahrzeuge eingebaut wurden, haben sich Luftqualität und Flechtenbestand wieder verbessert.

Was sind eigentlich Umweltindikatoren?
Umweltindikatoren werden zur Beschreibung des Zustandes von Luft, Wasser, Boden und Klima und deren Veränderungen eingesetzt. Beispiele für solche Indikatoren sind die Veränderung von Gletscherflächen oder das Vorkommen bestimmter Vogelarten.

Flechten können für das passive oder aktive Monitoring der Luftgüte verwendet werden. Beim passiven Monitoring werden durch Kartierungen Verbreitung und Häufigkeit einer Art registriert. Beim aktiven Monitoring werden Flechten an einem belasteten Standort angesiedelt und ihre Reaktionen beobachtet.

Flechten nehmen auch Schwermetalle und radioaktive Substanzen auf, wodurch z. B. radioaktive Niederschläge überwacht werden können.

Trinkwasser

Der Warmbach ist ein Zufluss der Wilden Weißeritz, die später die Talsperren Lehnmühle und Klingenberg speist und damit einen Beitrag zur Trinkwasserversorgung von Dresden leistet.

Zahlreiche kleine naturnahe Mittelgebirgsbäche (< 0,5 m Breite) entwässern in den Holperbach und die Wilde Weißeritz. Nahezu allen Bächen im Gebiet fehlt die typische Begleitvegetation, Unterwasservegetation ist meist nur spärlich ausgebildet.

Bergwiese und Naturschutz

Das obere Osterzgebirge wird in weiten Teilen von einer kleingliedrigen Offenlandschaft geprägt. Besonders um Geising und Fürstenau prägen Vorkommen artenreicher Bergwiesen mit Steinrücken die Landschaft, ebenso Borstgrasrasen, Nieder- und Zwischenmoore, Feucht- und Nasswiesen, unverbaute Bachläufe und Bergmischwälder. Von besonderer Bedeutung sind die Vorkommen von Birkhuhn und Karpatenenzian. Ferner trifft man hier auf die bundesweit bedrohten Pflanzenarten Perücken-Flockenblume, Arnika, Busch-Nelke, Feuer-Lilie, Trollblume, Stattliches Knabenkraut, Geflecktes Knabenkraut, Händelwurz, Fettkraut, Niedrige Schwarzwurzel, Floh-Segge, Moor-Klee und die Tierarten Raubwürger, Wachtelkönig, Schwarzstorch, Braunkehlchen, Kiebitz, Bekassine und Kreuzotter. Um den Schutz, Erhalt und die Entwicklung dieser einzigartigen Kulturlandschaft bemühen sich u. a.

Lupinen: Die reinste Augenweide?

Von Mai bis August blüht hier die Blaue Lupine (Lupinus angustifolius). Die aus Nordamerika eingeführte Pflanze ist als Augenweide im heimischen Garten beliebt. Aber auch Jäger (und Landwirte) pflanzen sie als Futter an, da Lupinen hochwertiges Eiweiß enthalten.

In der Landwirtschaft wird die Lupine eingesetzt, um den Boden auf natürliche Weise („Gründüngung“) mit Stickstoff anzureichern und mit ihren kräftigen, bis zu 1,5 m langen Wurzeln den Boden für spätere Pflanzenkulturen aufzulockern.

Alles gut also?

Gerade dieser Gründüngungseffekt führt zu permanenten und deshalb problematischen Vegetationsveränderungen in der Natur. Die Vegetation von Bergwiesen ist z. B. auf relativ nährstoffarme Böden angewiesen.

Lupinenstauden werden bis zu ein Meter hoch und sind invasiv. Das heißt, sie überwachsen und verdrängen die ursprüngliche Vegetation. Einmal etabliert, breitet sich die Lupine durch Tochterwurzeln jährlich bis zu 20 cm aus. Dazu kommen noch die Keimlinge der Mutterpflanze. Ausgeschleuderte Samen bleiben im Boden bis zu 50 Jahre lang keimfähig. Innerhalb weniger Jahre entstehen so dichte Lupinenbestände. Die Bekämpfung der Lupine ist dadurch zeit- und kostenintensiv.

Indem sie Pflanzenbestände überwächst, bedroht die Lupine aber nicht nur seltene Pflanzenarten auf (Berg-)Wiesen, sondern auch bodenbrütende Tierarten, wie den in Deutschland stark gefährdeten Wachtelkönig.

Dar Vuglbärbaam

Dar Vuglbärbaam ist ein vermutlich 1887 entstandenes erzgebirgisches Volks- und Heimatlied über die Eberesche, das bereits vor 1900 überregional beliebt war. Den Text schrieb der sächsische Förster und Mundartdichter Max Schreyer. Schreyers Naturverbundenheit inspirierte ihn immer wieder zu seinen Gedichten und Liedern des Erzgebirges.

Aus den Früchten der Eberesche wurde früher der Zuckeraustauschstoff Sorbit gewonnen, der als Lebensmittelsüßstoff für Diabetiker sowie als mildes Abführmittel diente. Die Früchte sind essbar und enthalten viel Vitamin A und C, müssen aber wegen ihres Gehaltes an leicht giftiger Parasorbinsäure erst erhitzt werden. Aus den Beeren wird daher häufig Marmelade hergestellt.

Dar Vuglbärbaam

Kann schinn’rn Baam gippt’s, wie dann Vuglbärbaam,
Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam.
As wärd a su lächt nett ann schinn’rn Baam gahm,
schinn’rn Baam gahm, ei ja,
ei ja, ei ja, ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam,
ei ja, ei ja, ann Vuglbärbaam,
ann Vuglbärbaam, ei ja.

Bei’n Kanner sein Haus stieht a Vuglbärbaam,
Vuglbärbaam, Vuglbärbaam,
da sitzt unn’rn Kann’r sei Weibs’n drnahm,
Weibs’n dernahm, ei ja,
ei ja, ei ja, …

No laßt sa näh sitze’n, se schleft ja drbei,
schleft ja drbei, schleft ja drbei –
Unn hot se’s verschlohf’n, do huln mr sche rei,
huln mer sche rei, ei ja,
ei ja, ei ja, …

Unn wenn ich gestorm bieh – iech wär’sch nett drlaam,
wär’sch nett drlaam, wär’sch nett drlaam –
Do pflanzt off mei Grob fei ann Vuglbärbaam,
ann Vugelbeerbaam, ei ja,
ei ja, ei ja, …

Dann kann schinn’rn Baam gippt’s, wie dann Vuglbärbaam,
Vuglbärbaam, ann Vuglbärbaam –
As ka a su lächt nett ann schinn’rn Baam gahm,
schinn’rn Baam gahm, ei ja,
ei ja, ei ja, …

(Quelle: Wikipedia)

Die Jagd früher und heute

Das Zaunhaus wurde von Kurfürst Moritz von Sachsen 1550 als Jägerhaus erbaut. Es wurde als Wohnung für den „Zaunknecht“ verwendet, der für die Instandhaltung des kilometerlangen Stangenzaunes verantwortlich war.

Das Osterzgebirge muss sehr wildreich gewesen sein, da hier große Jagden stattfanden. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts war das umliegende Land eine sorgfältig gehütete Jagddomäne der sächsischen Kurfürsten und späteren Könige. Während einer Jagd im Jahr 1630 wurden in der näheren Umgebung Rot- und Rehwild, Schwarzwild, Bären, Wölfe, Hasen, Füchse, Dachse, Wildkatzen, Baummarder, Steinmarder, Iltisse und Hamster erlegt. Einer der letzten Bären des Erzgebirges wurde 1715 geschossen.

Erst im 18. Jahrhundert wurde Zaunhaus zu einem Dorf mit 16 Häusern.

Auch heute wird in den Wäldern um Rehefeld-Zaunhaus gejagt. Die geschätzten Abschusszahlen für den Verwaltungsjagdbezirk im Gemeindegebiet Altenberg betrugen 2012:

Rehwild: 179 Stück
Durchschnittserlös: 3,81 €/kg Wildbret
Durchschnittsgewicht pro Reh: 10,5 kg

Rotwild: 82 Stück
Durchschnittserlös: 3,50 €/kg
Durchschnittsgewicht pro Rotwild: 50,4 kg

Wildschwein: 87 Stück
Durchschnittserlös: 3,50 €/kg
Durchschnittsgewicht pro Wildschwein: 70 kg

So erbrachte das Wildbret einen Gesamterlös von ca. 42.941 Euro.

Bei diesen Zahlen ist zu beachten, dass der Verwaltungsjagdbezirk weit über die Grenzen des Gemeindegebietes Altenberg hinausgeht.

Steinrücken 1

Steinrücken sind das landschaftstypische Element des Osterzgebirges. Störende Steine wurden früher von Ackerflächen gelesen und am Rande platzsparend aufgeschichtet. Auf diesen Steinrücken siedelten sich Pioniergehölze an, die als Brennholz genutzt wurden. Dadurch wurden die Steinrücken offen gehalten und eine artenreiche Flora und Fauna entwickelte sich. Lange Zeit lohnte sich die Brennholzgewinnung nicht und die Steinrücken blieben ungepflegt und verbuschten. Die Energiewende kommt den Steinrücken zugute, da die Nachfrage nach Brennholz wieder stark gestiegen ist.

Bildquelle: "Steinrücken/Ebereschen" Erika Geschke, 2013, Geising

Aufgabe: Aber wie viele verschiedene Sträucher und Bäume sind hier zu Hause? Bitte zählen Sie nach!

Bedeutung der Natur für Sport und Tourismus

Das Osterzgebirge hat eine lange Tradition als Sport- und Erholungsgebiet. Zum einen findet der Besucher hier eine einzigartige Natur und Landschaft und zum anderen hervorragende Möglichkeiten des Wintersports.

Außerhalb der Wintersaison kommen die Besucher vor allem wegen der attraktiven Natur und Landschaft ins Osterzgebirge. Die blütenreichen Bergwiesen sowie Moore werden als besonders ansprechende Landschaftselemente geschätzt. Seit das Naturschutzgroßprojekt "Bergwiesen im Osterzgebirge" seine Arbeit aufgenommen hat, ist die Zahl der Besucher, die sich für artenreiche Bergwiesen interessieren, gestiegen. Die Bergwiesen sind ein neuer touristischer Impuls für die Region. Es gibt ein breites Angebot an Führungen und Wanderungen.

Kamen die ersten Besucher vor allem zur Sommerfrische ins Erzgebirge, stieg zu Beginn des 20. Jahrhundert das Interesse am Wintersport. 1893 wurden die ersten Skiläufer – wahrscheinlich norwegische Studenten der Bergakademie Freiberg – beobachtet. Kurze Zeit später entstanden die ersten Wintersportanlagen (Bobbahn, Sprungschanzen) und erste Meisterschaften fanden statt. Wintersport wurde zur Massenbewegung. Auch der Geisingberg wurde bis in die 1950er Jahre intensiv für den Wintersport genutzt. Die Stadt Altenberg gilt auch heute mit ihren vielfältigen Wintersportanlagen (wie Rennschlitten- und Bobbahn, Biathlon-Arena, Skiloipen, Skilifte) als internationales Wintersportzentrum und hat eine große touristische Bedeutung. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass Wintersportaktivitäten die Ökosysteme und ihre Leistungen nicht beeinträchtigen!

Wildapfel

Baum des Jahres 2013

Holzapfel = Wildapfel = Malus sylvestris = einzige einheimische Apfelart

Einheimische Wildapfelbäume sind heute selten geworden. Ihre Verdrängung in Mitteleuropa begann mit der Einführung der von asiatischen Wildäpfeln abstammenden Kulturformen vor ca. 2000 Jahren. Beide Arten kreuzten sich, es entstanden sogenannte Hybridformen. Da dieser Prozess im Osterzgebirge erst vor ca. 100 bis 200 Jahren stattfand, gibt es hier noch einige echte Wildapfelbäume. Die platz- und lichtliebenden Gehölze sind allerdings durch die moderne Landnutzung gefährdet, da einzeln stehende Bäume als störend betrachtet werden.

Holzertrag

Wälder haben im Osterzgebirge vielfältige Aufgaben zu erfüllen, vor allem als Wind- und Erosionsschutz. Trotzdem sind sie nicht unwichtig für die Bereitstellung von Holz, einem der wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe. Beim Berechnen des Holzertrages müssen neben den Einnahmen die Pflanzgut-, Pflanz-, Pflege- und Erntekosten berücksichtigt werden.

Die Pflanzkosten betragen je nach Baumart und Pflanzdichte 3.000-10.000 Euro/ha. Bei der natürlichen Naturverjüngung entstehen keine Kosten für die Pflanzung, die Kulturpflege ist aber aufwendiger. Es ist mit ca. 2.000 Euro/ha zu rechnen.

Der jährliche Holzzuwachs in einem Fichtenbestand beträgt über die gesamte Lebenszeit je nach Standort 5-15 Festmeter/ha (Festmeter vs. Raummeter).
Mit dem zwanzigsten Jahr beginnen die ersten Entnahmen von Bäumen zur Bestandspflege und Ernte.

Der gesamte Bestand wird mit ca. 100 Jahren geerntet. Dann stehen auf einem Hektar ca. 600 fm Holz. Davon sind ungefähr 60 % gutes Sägeholz, für das zurzeit knapp 100 Euro/fm gezahlt werden. Der Rest ist Industrieholz mit einem Erlös von ca. 60 Euro/fm. Die Erntekosten betragen rund 25 Euro/fm.

Neuerdings wird versucht, auch die restliche Biomasse in Form von Hackschnitzeln zu nutzen.

Kleiner Bach wird größer / Regulierung

Die Natur bietet ein hervorragendes System der Wasserregulierung.

Niederschlagswasser aus Regen oder Schneeschmelze fließt zunächst in kleinen Rinnsalen hangabwärts oder versickert und sprudelt dann erneut aus Quellen hervor. So durchzieht das Osterzgebirge ein Netz aus vielen kleinen Rinnsalen, die sich vereinen und Bäche bilden, wie hier der Große Warmbach. Dieser Bach verbindet sich mit anderen Bächen und wird zum Fluss, der wiederum von weiteren Nebenflüssen gespeist wird und irgendwann in das Meer mündet. Die Wilde Weißeritz füllt zwei Trinkwassertalsperren: die Talsperre Lehnmühle und die Talsperre Klingenberg. Später vereinigt sich die Wilde Weißeritz mit der Roten Weißeritz und fließt in Dresden in die Elbe.

Bärwurz

Bärwurz (Köppernickel) (Meum athamanticum)

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Familie: Doldengewächse

Merkmale:
Blüten: weiß (manchmal hellgelb oder rosa), sehr klein, in 5- bis 15-strahligen, doppelt verzweigten Dolden; 6 feine Hüllblätter unter der Gesamtdolde; 10 cm–45 cm hoch, meist unverzweigter, gefurchter Stängel; Blätter 2- bis 4-fach gefiedert mit haarfeinen, 2 mm-6 mm langen, fein zugespitzten Zipfeln; Früchte 6 mm–8 mm lang und 3 mm–4 mm breit, mit stark hervor tretenden Rippen; markanter "Köppernickelduft" der Erzgebirgsluft

Vorkommen:
typische und häufige Art der Bergwiesen im Osterzgebirge; ansonsten nur in wenigen deutschen Mittelgebirgen

Bemerkungen:
wegen des kräftig würzigen Geschmacks, zur Herstellung von Salaten, Suppen, Fleischgerichten und Soßen geeignet; jedoch nicht für Schwangere geeignet ("Bärwurz" kommt von "gebären"); in Bayern wird aus Bärwurz Likör hergestellt

Vergleich Artenvielfalt

Für die Artenvielfalt einer Wiese spielt die Art und Weise der Nutzung eine bedeutende Rolle. An dieser Stelle des Wanderweges treffen zwei völlig unterschiedlich genutzte Flächen aufeinander: ein Golfplatz und eine Bergwiese.

Der im Jahre 2004 von der Gemeinde Cínovec (Böhmisch-Zinnwald) eröffnete Golfplatz ist ca. 0,7 ha groß und zählt zu den höchstgelegenen Golfplätzen in Tschechien. In der Vegetationsperiode muss der Golfsportrasen permanent kurz gehalten werden, meist nur vier bis fünf Millimeter hoch. Für diese sehr intensive Nutzung sind nur wenige Gräserarten geeignet. Typische Rasengräser sind Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Rispengras (Poa), Schwingel (Festuca) und Weißes Straußgras (Agrostis stolonifera).

Auf der deutschen Seite liegt eine Bergwiese mit artenreichen Borstgrasrasen. Hier erfolgt 1- bis 2-mal im Jahr eine Wiesenmahd. In den sehr mageren und kurzhalmigen Borstgrasrasen gedeihen mehrere seltene Pflanzen, vor allem die Orchideenart Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata), Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia) und Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica).

Übersetzung der Infotafel

Übersetzung zum Moor

Übersetzung Lehrtafel

Torfanstich

In den Mooren des Erzgebirges wurde bis in die Gegenwart hinein Torf gewonnen. Torf besteht aus den angehäuften Resten nicht oder nur teilweise zersetzter Pflanzen. Gebiete mit einer Torfschicht von mindestens 30 cm Mächtigkeit nennt man Moor.

Verwendung für Torf:
Im Erzgebirge wurde Torf vom 19. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre regelmäßig als Heizmaterial gestochen und privat oder kommerziell genutzt. Auch in der Erzverhüttung wurde Torf verwendet.

Getrockneter Torf hat in etwa den gleichen Heizwert wie getrocknetes Holz.
Brennmaterial im Vergleich:

1 kg getrocknetes Holz ca. 4,0 kWh
1 kg Torf ca. 4,0 kWh
1 kg Steinkohle ca. 7,0 kWh
1 l Heizöl (0,84 kg) ca. 9,4 kWh

Moor als Wasserspeicher

Der Mensch hat viele Moore entwässert, um sie begeh- und befahrbar zu machen, z. B. für den Torfabbau. Das gesamte Ökosystem wurde dafür verändert.

Die Entwässerung führt allerdings dazu, dass die Moore nicht weiterwachsen, da die Lebensgrundlage der Pflanzen – das Wasser – fehlt. Durch die Luft mineralisiert der Torf und sackt in sich zusammen.

Intakte Moore bieten nicht nur wichtigen Lebensraum für seltene Pflanzen, sie binden auch das Treibhausgas Kohlendioxid, indem Kohlenstoff im Torf eingelagert wird. Entwässerte Moore setzen hingegen Kohlendioxid frei, da die Pflanzenreste durch die Sauerstoffzufuhr mikrobiell abgebaut werden.

In den letzten Jahrzehnten wurden daher viele Renaturierungsprojekte gestartet, um Moore wieder zu vernässen und deren Ökosystemdienstleistungen wiederherzustellen.

Folgende Ökosystemdienstleistungen bieten Moore:

  • Lebensraum für eine besondere Biodiversität, bestehend aus einer spezialisierten Pflanzen- und Tierwelt,
  • Kohlenstoffspeicher in Form von Torf,
  • Erlebnisraum und Inspiration,
  • kühlende Wirkung auf lokales und regionales Klima,
  • Archiv der Landschaftsgeschichte, da Pollenanalysen von eingewehten Pollen im Torf möglich sind.

Die Wiedervernässung ist dafür der erste Schritt zur Renaturierung von Mooren, die für gewöhnlich viele Jahre dauert. Dazu werden alte Entwässerungsgräben mithilfe von Dämmen verschlossen. Anschließend werden Bäume und Sträucher entfernt, die dem Moor Licht und Wasser nehmen. Der steigende Wasserspiegel führt dann zum Absterben Moor-untypischer Pflanzen. Die vollständige Regeneration kann Jahrhunderte in Anspruch nehmen.

Übersetzung Lehrtafel

Übersetzung Lehrtafel1

Pilzsucher*in

Pilze wachsen häufig in Wäldern, da sie mit Bäumen eine symbiotische Lebensgemeinschaft eingehen können. Die Hauptsaison für das Sammeln von Pilzen ist von Sommer bis Herbst, besonders nach Regenfällen sprießen sie aus dem Boden.

Laut Landwirtschaftsministerium der Tschechischen Republik sammelt jeder Haushalt im Lande durchschnittlich 5,8 kg Pilze im Jahr. Hochgerechnet für das ganze Land wären das insgesamt 20,6 Millionen kg Pilze jährlich. Das entspricht einem Wert von etwa 71,9 Millionen Euro. Spezielle Angaben für das Osterzgebirge fehlen allerdings.

Heidelbeeren

Die Heidelbeere bzw. Blaubeere wird im Erzgebirge auch Schwarzbeere genannt und ist ein sommergrünes Heidekrautgewächs. Im Winter wirft sie die Blätter ab.

Die im Handel erhältlichen Kulturblaubeeren stammen übrigens von der amerikanischen Heidelbeere ab. Sie sind mindestens doppelt so groß wie die Wildfrüchte, schmecken aber bei weitem nicht so aromatisch.

Nutzung

Die getrockneten Beeren haben einen hohen Gerbstoffgehalt und Pektine und werden als Mittel gegen Durchfall eingesetzt. Die frischen Beeren hingegen wirken bei erhöhtem Verzehr abführend.

Die Beeren wurden in der Vergangenheit auch zu anderen Zwecken benutzt, z. B. zum Färben von Kleidung (für Sklaven) im römischen Reich.

Heidelbeergetzen – ein Klassiker des Erzgebirges

Die Heidelbeergetzen aus dem Erzgebirge sind eine beliebte Nachspeise und werden in der Region unterschiedlich zubereitet. Ein Rezept, das wir empfehlen:

Man mische

250 g Mehl
2 Eier
500 g Heidelbeeren
350 ml Milch
3-4 EL Mineralwasser
50 g Fett
Zucker, Salz, Zimt

Das Ganze bei 160 Grad für 20 Minuten backen. Anschließend heiß servieren und einen Teil der Beeren frisch über die fertigen Heidelbeergetzen geben.

Die Heidel- oder Schwarzbeere hat auch Dichter des Erzgebirges inspiriert. Anton Günther (1876-1937) gilt als einer der bekanntesten Volksdichter und Sänger des Erzgebirges.

Es Annel mit ‘n Kannel
Gedicht von Anton Günther

Es Annel mit ‘n Kannel wollt in de Schwarzbeer gieh
do laaft ‘s e su a ne Waldsaam hi
on fällt mit de Schwarzbeer in Grenzgrobn nei,
do hatt se es Güschel voll Schwarzbeerbrei.

Do schreit‘s e su wos schreie ka
on krabelt e wing an Randel na.
Kaum is se e Stückel ven Randel vorbei,
do fällt‘s schu wieder in e Schachtel nei.

Nu macht sich ‘s aus dan Schachtel raus,
do sieht‘s e su gottsgammerlich aus.
Es standen Fichten hübn on drübn,
do is ‘s mit ‘n Röckel hänge gebliebn.

Itze is dos Annel giftig worn,
denn ‘s hatt de ganzen Beer verlorn.
Es Röckel zerrissen su laaft ‘s derva,
springt über de Wiesen, wos springe ta.

Wie ‘s ham kam, war es Kannel leer.
Sei Motter sogt: Wu hast‘n de Beer?
Nu saaht sich när a, es Röckel entzwaa! —
Do hot se es Annel racht ausgehaa!

Das Sammeln von Heidelbeeren ist für viele Menschen ein fester Bestandteil des Sommers. In Tschechien wurden im Jahr 2012 insgesamt 6800 Tonnen Heidelbeeren gesammelt. Nimmt man den Durchschnitt der letzten 20 Jahre, so ergibt sich eine Summe von 9100 Tonnen Heidelbeeren jährlich.

Fichtenmonokultur

Im Osterzgebirge führten die vielen Erzfunde der Vergangenheit dazu, dass für den Bergbau, selbst in Höhenlagen über 800 m, Wälder gerodet wurden. Größere Wälder verblieben nur dort, wo das Grundgestein arm, die Hänge zu steil waren oder sich die Fürsten und Adligen ein Jagdrevier gesichert hatten.

In den 1980er Jahren machte das Erzgebirge vor allem durch große Umweltschäden von sich reden. Schwefeldioxidbelastungen und andere Abgase durch Bergbau und Industrie führten zu großen Schäden bis hin zum Absterben mehrerer tausend Hektar Fichtenforst. Hinzu kamen Schäden durch den Großen Buchdrucker, einer Borkenkäferart.

Nachdem die absterbenden Fichten beseitigt waren, eroberte das Wollige Reitgras die freigewordenen Flächen und verhinderte, dass sich Gehölze natürlich ausbreiteten. Einige seltene Tierarten konnten die Situation aber nutzen. So bevorzugt das Birkhuhn aufgelichtete Forste. In den 1980er Jahren wurden ausländische Nadelhölzer gepflanzt, allen voran die Blaufichte, die heute weite Teile des oberen Osterzgebirges prägt.

Nach 1990 verbesserte sich der Zustand der Wälder, da Industriebetriebe geschlossen oder durch den Einbau von Filteranlagen modernisiert wurden. Die neuen Anlagen filtern aber meist nur Stäube, während vor allem Stickoxide, die mit Niederschlägen zu aggressiven Säuren reagieren, weiterhin zur Versauerung der Böden und des Grundwassers beitragen.

Als Gegenmaßnahme werden die meisten Waldbestände auch heute noch teuer gekalkt, im Bergland per Hubschrauber. Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis die Böden sich erholt haben und basenliebende Arten natürlich und ohne Kalkungen wachsen können. Allerdings stört die Kalkung wiederum z. B. das pH-Gleichgewicht der hier auch vorkommenden Moorwälder.

Weicher Pippau

Weicher Pippau (Crepis mollis)



Familie: Korbblütengewächse

Merkmale:
Blüten: gelb, Hüllkelch mit dunklen Drüsenhaaren; 30 cm–60 cm, Stängel wenig verzweigt; Blätter länglich eiförmig, Stängelblätter mit herzförmigem Grund halbstängelumfassend sitzend, Grundblätter allmählich in den Stiel verschmälert, ganzrandig bis schwach gezähnt

Vorkommen:
typische Art gemähter Bergwiesen, fast nur im mittleren und oberen Bergland des Ost- und Mittel-Erzgebirges, auf entsprechenden Mähwiesen örtlich noch häufig

Bemerkungen:
durch intensive Landnutzung einerseits und Verbrachung von Wiesen andererseits im Rückgang; gefährdet nach der Roten Liste Deutschlands

Erklärungen zur Lehrtafel

Pultscholle Erzgebirge

Einleitung

Die Moldava-Zinnwaldtour ist ein Rundweg, der halb auf tschechischer und halb auf deutscher Seite verläuft. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf den Versorgungsleistungen der Natur, wie z. B. Pilz- und Beerenerträge oder auch die Holzversorgung. Die Tour kann entweder am Georgenfelder Hochmoor oder in Moldava / Altenberg OT Neurehefeld begonnen werden.

Länge: 15 km
Höhepunkte: Moor, verschiedene Wälder (Kiefern-, Buchen-, und Fichtenwälder), Fließgewässer
Verpflegungstipp: Aroniacafé Rasehorn in Neurehefeld; diverse Einkehrmöglichkeiten in Zinnwald
Parkmöglichkeiten: Parkplatz am Georgenfelder Hochmoor oder in Altenberg OT Neurehefeld, bzw. in Moldava
ÖPNV: Bus Zinnwald-Georgenfeld

Bergwiesenentstehung

„Keine Wiese ohne Sense“

Erst durch eine regelmäßige Mahd (1 bis 2 Mal jährlich) und das Entfernen des Mähgutes entstanden die typischen Bergwiesen des Osterzgebirges. Durch den alljährlichen Nährstoffentzug werden viele wuchsschwache Pflanzenarten, so genannte Hungerkünstler, gefördert. Diese stehen heute im Blickpunkt des Naturschutzes. Die Geisingbergwiesen stehen seit 1925 unter Schutz. Hier sind heute außergewöhnlich artenreiche Pflanzengesellschaften zu finden. Aktuell kann die Pflege der Bergwiesen nicht kostendeckend durchgeführt werden. Deshalb gibt es staatliche Förderprogramme, die diese Maßnahmen finanziell unterstützen.

Mehr Informationen:

Feuerlilie mit Geisingberg

Das Osterzgebirge hat schon immer Künstlerinnen und Künstler inspiriert. Die Osterzgebirgsgalerie im Schloss Dippoldiswalde besitzt ca. 1200 Arbeiten von 180 Malern, Zeichnern und Grafikern, die zwischen 1890 und 1990 entstanden sind. Neben der künstlerischen Bedeutung haben diese einen großen volkskundlichen Wert.

Auch heute inspirieren die Biotope des Osterzgebirges verschiedene Künstler. Davon zeugen viele Künstlerhäuser (vgl. "Künstlerhäuser im Osterzgebirge," herausgegeben vom Lohgerber-Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde) und Malzirkel.

Das Bild "Feuerlilie mit Geisingberg", gemalt von Erika Geschke, entstand 2013 im Malzirkel Geising. Die Feuerlilie mit ihrer großen farbstarken Blüte zählt zu den typischen Arten der osterzgebirgischen Bergwiesen- und Steinrückenlandschaft.

In der Kunst fließen Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition zusammen. Dadurch können Künstler räumliche, zeitliche oder gesellschaftliche Prozesse darstellen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, können der Naturraum und seine Vielfalt zu einer Inspiration für ortsansässige Heimatkünstler werden.

Wachtelkönig

Der Wachtelkönig (Crex crex), auch Knarrer, Wiesenschnarcher oder Schnarf genannt, steht in Deutschland auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten und ist stark gefährdet.

Wachtelkönige sind etwas größer als Wachteln. Ihr charakteristischstes Kennzeichen ist der laute Ruf des Männchens. Dieser ist im wissenschaftlichen Namen Crex crex lautmalerisch festgehalten.

Wachtelkönige sind Bodenbrüter. Die Küken werden erst spät (August bis Anfang September) flügge. So werden sie häufig auf zu früh gemähten Wiesen, die zur Heugewinnung genutzt werden, überfahren. Zu dichte Vegetation stellt allerdings auch ein Problem dar, wenn für die Küken wegen der Altgrasbestände kein Durchkommen ist.

Bestimmte Wiesenschutzprogramme wurden eingeführt, um es dem Wachtelkönig leichter zu machen. Vor seinem Eintreffen wird ein sogenannter Frühmahdstreifen erhalten und später - erst nach Mitte August - die Fläche gemäht. Biotope mit wenig Nährstoffen sind geeigneter, da sie niedrig- und langsamwüchsige Kräuter begünstigen und somit das Nahrungsangebot und die Durchdringbarkeit für den Wachtelkönig verbessern.

Berg-Ahorn

Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Der Bergahorn wurde im Erzgebirge häufig als Alleebaum gepflanzt. Er kann bis zu 400 Jahre alt werden. Freistehende Bäume entwickeln ein weit ausladendes Kronendach. Das helle, feste Holz wird z.B. für Musikinstrumente (Gitarre, Geige) verarbeitet.

Merkmale:

  • Baum: bis zu 30m hoch
  • Blätter: fünflappig, 3-15 cm lang gestielt, am Stängel keulig verdickt. Oben dunkelgrün, unten heller. Im Herbst leuchtend goldgelb
  • Blüten: gelbgrün, in traubenartigen, hängenden Rispen(April-Mai)
  • Früchte: Flügelfrüchte, rechtwinklig angeordnet (September-Oktober)

Ährige Teufelskralle

Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)

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Familie: Glockenblumengewächse

Merkmale:
Blüten: gelblichweiß, anfangs eiförmig, später zylindrisch; 30 cm-80 cm hoch, Grundblätter herzförmig, gestielt, doppelt gezähnt, nach oben kleiner werdend, schmal lanzettlich, sitzend

Vorkommen:
Laubmischwälder, Bergwiesen, Gebüschränder, zerstreut bis ins obere Bergland, schwacher Rückgang

Bemerkungen:
Blätter und Wurzelstöcke wurden früher als Wildgemüse genutzt

Eberesche

Eberesche (Sorbus aucuparia)

Die Eberesche - der „Vuglbärbaam“ des Erzgebirges - ist auf den meisten Steinrücken zu Hause. Sie ist auch unter dem Namen Vogelbeere bekannt, da die Früchte als Köder für den Vogelfang benutzt wurden. Der wissenschaftliche Name Sorbus aucuparia leitet sich davon ab: Au von avis (der Vogel) und cuparia von capere (fangen).

Eine Bauernregel besagt, dass in Jahren, in denen die Vogelbeere reich fruchtet, eine gute Getreideernte zu erwarten sei, aber auch ein strenger Winter folgen werde.

Auch in der Mythologie hat die Eberesche ihren festen Platz. Zum Beispiel in der Edda, die sich mit skandinavische Götter- und Heldensagen befasst. Dort wird der Gewittergot Thor von einer Eberesche gerettet, als er bei der Jagd in einen Fluss stürzte und er sich dank eines Ebereschenzweiges an Land retten konnte. Dadurch war sie bei den Germanen dem Gott Thor geweiht und galt als Glückbringender Baum. Auch die keltischen Druiden glaubten, dass die Anpflanzung von Ebereschen Unheil von Orten verbannt.

Merkmale:

  • mehrstämmiger Strauch oder bis zu 15 m hoher Baum
  • Blätter: 10-15 cm lang, unpaarig gefiedert, länglich-oval, vorne zugespitzt, oben mattgrün und anliegend behaart, unten dicht graufilzig
  • Blüten: weiß (Mai/Juni)
  • Früchte: kugelig, 8-10 mm groß, orangerot bis korallenrot, bitterer Geschmack (August/Oktober)

Roter Holunder

Roter Holunder (Sambucus racemosa)

Der Rote Holunder ist auch unter den Namen Hirsch-, Trauben- oder Bergholunder bekannt. Die Beeren wurden früher als Farbstoff genutzt.

Merkmale:

  • großer Strauch von 1 bis 4 m.
  • Blätter: bis 8 cm lang und 3 cm breit, unpaarig fiedrig geteilt, Blattrand ist gesägt, im Austrieb rötlich, oberseits dunkelgrün, unterseits leicht bläulich und wenig behaart
  • Blüten: weißgrün (April-Mai)
  • Früchte: rot glänzend in Trauben angeordnet, roh giftig (Juli-August)

Haselnuss

Haselnuss - Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana)

Die gewöhnliche Hasel kann bis zu 100 Jahre alt werden und ist windblütig. Die männlichen Kätzchen entlassen bei Wind gelbe Wolken mit Blütenstaub.

Aus jungen Stöckern wurden früher Gerten für Flechtzäune, Ausklopfstäbe u.s.w. hergestellt. Aus stärkeren Ästen wurden Spazierstöcke oder Armbrustbögen gefertigt. Die Hasel wurde auch zur Bier- und Essigproduktion benutzt - als Klärspäne, mit denen unlöslichen Trübungen und andere Schwebeteilchen entfernt wurden.

Merkmale:

  • sommergrüner 2-6 m hoher Strauch
  • Blätter: Blattstiel 5-15 mm, Blätter 6-10 cm lang und breit, unten auf den Blattnerven behaart, im Herbst gelblich bis gelbbraun
  • Blüten: einhäusig, männliche Kätzchen 8-10 cm, weibliche Blüten unscheinbar, Blüten erscheinen lange vor dem Laubaustrieb (Februar-April)
  • Früchte: Nussfrüchte, 16-18 mm lang, immer 1-3 Früchte beieinander (August-September)

Himbeere

Himbeere (Rubus idaeus)

Die Himbeere gehört zur Familie der Rosengewächse.

Merkmale:

  • bis 2m hoher Strauch
  • Blät ter: 5-10 cm lang, eiförmig, oval, spitz zulaufend, doppelt gesägt, oben dunkelgrün und kahl, unten weißfilzig
  • Blüten: weiße, mehrblütige Trauben (Mai-Juli)
  • Früchte: rote Sammelsteinfrüchte (August)

Esche

Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)

Relativ trockenheitsempfindlicher Baum, im allgemeinen aber eine sehr robuste Baumart, die auch bei Verletzungen gut verheilt und bis zu 250 Jahre alt wird. Sturmfest. Seit den 1990er Jahren breitet sich allerdings eine noch ungeklärte Pilzinfektion unter den Eschen aus.

Merkmale:

  • Baum: bis zu 35 m Höhe
  • Blätter: Winterknospen schwarz, 4-6 Fiederpaare, Fiederblättchen ca. 10 cm lang und 4 cm breit, oberseits frischgrün, unterseits heller, im Austrieb rötlich braun, im Herbst unauffällig gelblich-grün, sommergrün, gefiedert, Fiedern gesägt
  • Blüten: Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb, unauffällige Rispen (Mai)
  • Früchte: hellbraune Nussfrüchte (September-Oktober)

Trauben-Kirsche

Gemeine Trauben-Kirsche (Prunus padus)

Merkmale:

  • 8-18 m hoher sommergrüner Baum oder 3 m hoher Strauch
  • Blätter: vorn lang zugespitzte 6-10 cm lange und ca. 5 cm breite Blätter, oben matt dunkelgrün, unten leicht bläulich
  • Blüten: reinweiße, überhängende, vielblütige Trauben (Mai-Juni)
  • Früchte: kugelige, erbsengroße Steinfrucht, schwarz-rot (Juli-August)

Perücken-Flockenblume

Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia)



Familie: Korbblütengewächse

Merkmale:
Blüten: rosa bis lila; im Sommer auffällige große Blütenköpfe, mit dreieckigen, an der Spitze federartig zerschlitzten braunen Hüllblättern; 20 -100 cm, Blätter eiförmig, sitzend bis halbstengelumfassend

Vorkommen:
Bergwiesen, Frischwiesen, Ruderalstellen, östlich der Roten Weißeritz oberhalb 500 m Höhenlage häufig, im Mulde-Flöha-Gebiet hingegen fast überhaupt nicht; in Sachsen zwei Häufungszentren (Osterzgebirge, Vogtland)

Bemerkungen:
der eigentliche Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt im Sudeten-Karpatenraum, nach der Mahd im Herbst eine Nachblüte

Kanten-Hartheu

Kanten-Hartheu ("Berg-Johanniskraut") (Hypericum maculatum)

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Familie: Hartheugewächse

Merkmale:
Blüten: goldgelb, zahlreich an den Enden der sich nach oben verzweigenden Pflanzen; je fünf schwarz gefleckte Kronblätter; mit auffälligen, bis 100 büschelig gruppierten Staubblättern; 25 cm bis 60 cm, holzige, kriechende Grundachse; Stängel vierkantig und hohl; Blätter breit oval und sitzend, nicht durchscheinend punktiert (Unterschied zu Echtem Johanniskraut)

Vorkommen:
auf nicht zu nährstoffreichen, spät gemähten oder brachgefallenen Wiesen, vor allem im Bergland

Bemerkungen:
auf gut besonnten, brachgefallenen Bergwiesen kann das Kanten-Hartheu dichte Dominanzbestände ausbilden (Brachezeiger); im Vergleich mit dem Echten Johanniskraut enthält das Tüpfel-Hartheu weniger medizinische Wirkstoffe, kann aber dennoch als Tee getrunken werden (jedoch Vorsicht: bei manchen Menschen erhöht sich nach dem Genuß von Johanniskraut die Sonnenempfindlichkeit der Haut)

Ähnliche Arten
Echtes Johanniskraut (Tüpfel-Hartheu; Hypericum perforatum):
Stängel meist zweikantig, Blätter deutlicher durchscheinend punktiert ("perforiert"); auf Magerrasen und an Gebüschrändern vor allem in den unteren Lagen des Osterzgebirges häufig; als Mittel gegen Depressionen medizinisch genutzt (Tee oder Extrakt)

Rundblättrige Glockenblume

Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)



Familie: Glockenblumengewächse

Merkmale:
Blüten: blau, glockenförmig; 10 cm–30 cm, meist mit mehreren Stängeln; Stängelblätter linealisch, Grundblätter ei- bis herzförmig, gestielt

Blütezeit:
Juni bis September

Vorkommen:
Felsfluren, Magerrasen, Heiden, lichte Wälder, noch häufig (doch wegen Verlust an mageren, besonnten Standorten im Rückgang)

Wiesen-Knöterich

Wiesen-Knöterich (Schlangen-Knöterich) (Bistorta officinalis (Polygonum bistorta))

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Familie: Knöterichgewächse

Merkmale:
Blüten: rosa, 4 mm-5 mm lang und in dichten, 2 cm-7cm langen walzenförmigen Scheinähren; 20 cm bis 100 cm; aufrechter, unverzweigter Stängel; Wurzel schlangenartig gewunden; Grundblätter oval bis länglich und bis 15 cm lang; Oberseite der Blätter dunkelgrün, Unterseite bläulichgrün; Nussfrüchte braun, scharf dreikantig

Vorkommen:
weit verbreitet in feuchten Wiesen und Hochstaudenfluren; in Sachsen vorrangig in den höheren Lagen (z. B. Erzgebirge)

Bemerkungen:
Die wegen ihrer Blütenform auch als "Zahnbürste" bezeichnete Pflanze kann als Gemüse-, Salat- und als Heilpflanze gegen Hals-, Magen- und Darmkrankheiten genutzt werden. Zu den Knöterichen gehört auch der in vielen Gärten angebaute Rhabarber.

Busch-Nelke

Busch-Nelke (Dianthus seguieri)



Familie: Nelkengewächse

Merkmale:
Blüten: rosa, Blüten in lockeren Büscheln, 18 mm bis 22 mm im Durchmesser, Kronblätter vorn gezähnt, tiefrosa und oft mit bleichen Flecken am Grunde; bis 60 cm hohe Pflanze, Blätter bis 4 mm breit

Vorkommen:
in den oberen Lagen des Osterzgebirges vor allem auf Steinrücken, teilweise auf Bergwiesen und an Wegrändern

Bemerkungen:
heute selten und im Rückgang

Arnika

Arnika (Bergwohlverleih) (Arnica montana)

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Familie:
Korbblütengewächse

Merkmale:
Blüten: dottergelb, bis 8 cm Durchmesser; 20 cm- 50 cm, Grundblattrosette, Stängelblätter gegenständig

Vorkommen:
magere Bergwiesen und Borstgrasrasen, seltener auch in lichten Eichenwäldern, früher auf den Bergwiesen des Osterzgebirges weit verbreitet, heute ziemlich selten und immer noch im Rückgang, stark gefährdete Art

Bemerkungen:
Giftig! wird medizinisch verwendet gegen Prellungen, Verstauchungen, Entzündungen, Blutergüsse, heute jedoch Sammeln verboten. Geschützt!

Alantdistel

Verschiedenblättrige Kratzdistel (Alantdistel) (Cirsium heterophyllum (Cirsium helenioides))



Familie:
Korbblütengewächse

Blüten:
purpurrot, meist einzeln, groß (bis 5 cm), im Frühsommer sehr auffällig

Merkmale:
40 cm–100 cm, Blätter sehr verschieden: ungeteilt oder fiederspaltig, unterseits weißfilzig, teilweise stängelumfassend, (fast) ohne Stacheln, Stängel kaum verzweigt

Blütezeit:
Juni/Juli

Vorkommen:
(feuchte) Bergwiesen, Feuchtstaudenfluren, Charakterart des Berglandes, verbreitet wächst meist oberhalb 400 m, unterhalb ist sie nur vereinzelt zu finden Bemerkung: Die Art ist durch ihre großen purpurroten Blütenköpfe während der Blütezeit sehr auffällig. Sie bastardiert auch mit anderen Disteln.

Wildapfel

  • Baum: bis 10 m hoch, sommergrün, lichtbedürftig
  • Blätter: glänzend grün, keine ausgeprägte Behaarung, an der Spitze schmaler werdend
  • Blüten: weiß bis hellrosa (April - Mai)
  • Früchte: kleine grüne bis gelbliche Äpfel
  • Reifezeit: September bis Oktober

Wildapfel

Leistungen des Wildapfels:

  • Bienenweide
  • Lebensraum für Kleintiere
  • Nahrungsquelle für Vögel
  • Brutstätte für Höhlenbrüter
  • Naturapotheke (Tee gegen Erkältungen, Fieber, Durchfall)
  • Holzlieferant für Kunsthandwerk
  • Genussmittel von Fruchtgelee bis Obstbrand
  • Genressource für Obstzucht
  • Inspiration für Malerei und Dichtung

Wildapfel

Maßnahmen zur Erhaltung des echten Wildapfels:

Projekt der Grünen Liga Osterzgebirge zur Erhaltung des Wildapfels (mehr unter Wildapfel.info)(2007 - 2011), beinhaltet:

  • Kartierung und Kennzeichnung der Wildapfelbäume im Projektgebiet,
  • Genetische und botanische Untersuchungen,
  • Pflege der Wildapfelbäume,
  • Anzucht und Pflanzung neuer echter Wildäpfel,
  • Erkundung nachhaltiger Nutzungsmöglichkeiten,
  • Öffentlichkeitsarbeit und Gespräche mit Eigentümern.

In diesem Zusammenhang wurde auch die Firma Holzäppelnatur GbR gegründet, welche die Wildapfelprodukte der Region vermarktet, um so die Weiterführung der Projektziele abzusichern.

Festmeter und Raummeter

Unter einem Festmeter (fm) versteht man einen Holzwürfel ohne Luftzwischenräume in der Größe von 1 m3. Im Gegensatz dazu wird unter einem Raummeter (rm) ein Kubikmeter (1 m3) gestapeltes Holz verstanden.

Einführung

Die Geisingbergtour ist ein Rundweg, der vom Wanderparkplatz in Altenberg halb um den Geisingberg herum und hinauf führt. Der Schwerpunkt dieser Tour liegt auf den soziokulturellen Ökosystemdienstleistungen, die die Natur bietet, wie z. B. die künstlerische Inspiration für Sagen und Malerei. Die ideale Wanderzeit ist Anfang Juni wenn die Bergwiesen blühen.

Länge: 5 km
Höhepunkte: Ausblicke, Bergwiesen, Steinrücken
Verpflegungstipp: Geisingbergbaude auf dem Geisingberg (Öffnungszeiten siehe www.geisingberg.de")
Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz
ÖPNV: Bahnhof Altenberg